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Endlich gute Nachrichten von Ski-Ass Caviezel

Mauro Caviezel darf dank einer Empfehlung von Motorrad-Superstar Marc Marquez auf eine erfolgreiche Rückkehr in den Weltcup-Zirkus hoffen.
Publiziert: 10.09.2022 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2022 um 16:44 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Keine andere Rennfahrer-Biographie beinhaltet derart viele dramatische Wendungen wie die von Mauro Caviezel. 2011 ist der Bündner nach einem heftigen Abflug bei einem FIS-Riesenslalom in Zinal für ein paar Wochen auf den Rollstuhl angewiesen, weil er aufgrund von schweren Knie- und Schulterverletzungen keine Krücken bedienen kann. Die Schulmediziner prophezeien dem Sohn eines Brillen-Designers damals, dass er nie mehr Leistungssport betreiben könne. Doch Mauro schafft dank den Künsten von Manualtherapeut Rolf Fischer das schier Unmögliche.

2017 fährt er bei der Heim-WM in St. Moritz Kombi-Bronze ein, 2020 kommt der Gewinn der kleinen Super-G-Kugel hinzu. Der nächste Rückschlag lässt aber nicht lange auf sich warten. Im Juli 2020 reisst Caviezel bei einem Unihockey-Spiel die Achillessehne im linken Fuss. Vier Monate später feiert der ältere Bruder von Riesen-Spezialist Gino (30) im Super-G von Val-d’Isère zwar seinen ersten Weltcup-Einzelsieg, im Januar 2021 liegt Mauro aber erneut am Boden – bei einem Trainingssturz in Garmisch erleidet der wilde Draufgänger eine schwere Gehirnerschütterung.

Caviezel darf wieder hoffen

Ab diesem Zeitpunkt wird Caviezel im Speed-Training durch Sehstörungen gestoppt, deshalb hat der 34-Jährige im letzten Winter kein einziges Weltcuprennen bestritten. Deshalb glauben im Frühling nicht mehr viele Swiss Ski-Vertreter an ein erfolgreiches Comeback. Doch jetzt liegt das nächste Caviezel-Wunder in der Luft.

Kommt immer besser in Fahrt: Mauro Caviezel hat zuletzt grosse Fortschritte gemacht.
Foto: ubupix.com
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Chef-Trainer Tom Stauffer vermeldet aus dem Trainingscamp im chilenischen La Parva: «Mauro ist zwar noch nicht in Top-Form, aber im Vergleich zum Vorjahr hat er enorme Fortschritte erzielt.» Co-Trainer Willi Dettling legt nach: «Mauro hat jetzt wieder eine sehr viel bessere Körpersprache, als bei den Trainings im Frühling.» Und was sagt Caviezel selber? «Im absoluten High-Speed-Level habe ich noch nicht trainiert und ich weiss, dass ich noch an meiner Hockeposition arbeiten muss. Ansonsten funktioniert alles gut.»

Töff-Star half Caviezel

Caviezels erfreuliche Entwicklung hängt auch mit Töff-Superstar Marc Marquez zusammen. Der Spanier hat nach einem üblen Crash in der Moto-GP ebenfalls unter Sehstörungen gelitten, die er dank einem Arzt in Barcelona beheben konnte. Der achtfache Weltmeister hat diesen Spezialisten an Caviezel weitervermittelt. Und offensichtlich hat der katalanische Doc auch beim Kämpfer von der Lenzerheide das richtige Rezept gefunden.

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