Die Zahl ist beeindruckend: 38. So viele Weltcupsiege hat Lara Gut-Behrami (32) bislang gefeiert. Sie liegt in der Bestenliste der Frauen auf Rang 7. Nur eine Schweizerin gewann häufiger: Ski-Legende Vreni Schneider (55 Siege).
Ob für die Tessinerin in Killington (USA) Triumph Nummer 39 folgt? Vor einem Jahr gewann sie an gleicher Stätte, obwohl die eher flache Strecke im Bundesstaat Vermont nicht auf sie zugeschnitten ist – es gibt zwar einige Übergänge, aber bei weitem keinen Steilhang wie in Sölden (Ö), wo Gut-Behrami zum Saisonauftakt obenaus schwang.
«Wenn sie nicht mehr gewinnen kann, hört sie auf»
Fakt ist: Die Weltmeisterin und Olympiasiegern ist nicht an Rekorden interessiert. «Es ist nicht entscheidend, ob ich ein Rennen mehr oder weniger gewinne», findet sie. Wie sie das meint? Klar, auch im Hinblick darauf, dass sie eines Tages zurücktreten und auf ihrer Karriere zurückblicken wird. «Bald kann ich etwas anderes machen. Ab und zu denke ich schon über den Rücktritt nach und wie es danach sein wird», erklärte sie schon vor Saisonbeginn.
Noch ist es nicht so weit. «Die Wahrheit ist, dass ich mir jeden Tag die Frage stelle: Was kann ich machen, um Erfolg zu haben.» Aktuell muss Gut-Behrami nicht sonderlich grübeln – sie hat am Rettenbachgletscher bewiesen, was sie draufhat. Trainer-Legende Karl Frehsner (84) meint: «Lara fährt nicht einfach mit. Sie will gewinnen. Wenn sie das nicht mehr kann, hört sie auf.»
Sie nimmt den Reisestress in Kauf
Gut-Behramis Feuer für den Skirennsport brennt noch. «Ich bin bereit, den aktuellen Aufwand noch für ein paar Jahre zu akzeptieren», sagt sie. Dennoch sei es nicht einfach, wenn die Kinder ihres Ehemanns Valon Behrami (38) am Wochenende nach Hause kämen, sie aber kaum einmal da sei. «Man muss auf viel verzichten.»
Fakt ist: Gut-Behrami hat derzeit viel zu tun. Nach Killington geht es nach Mont-Tremblant (Ka) für den nächsten Riesenslalom. Es folgt die Rückreise in die Schweiz, wo die Abfahrtstrainings in St. Moritz GR warten. «Viel mehr als essen, packen und reisen gibts nicht», sagt sie.
