Ihnen gehört die Zukunft
Das sind die grössten Schweizer Ski-Talente

Was kommt im Schweizer Skisport hinter den Superstars Odermatt, Feuz, Gut-Behrami und Gisin nach? Blick präsentiert unsere grössten U23-Talente.
Publiziert: 20.10.2022 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2022 um 13:28 Uhr
Marcel W. Perren und Mathias Germann aus Sölden

Die Top 5 der Frauen

1. Camille Rast (23)

Bereits als Fünfjährige nahm Camille Rast an ihrem ersten Skirennen teil. Ihr Talent wurde bald offensichtlich. Mit 17 gewann die Technikerin aus Vétroz VS bei der Junioren-WM Gold im Slalom. Doch ihr Aufstieg wurde jäh gebremst: Das Pfeiffersche Drüsenfieber, Depressionen und ein Kreuzbandriss brachten sie an den Rand des Rücktritts. Doch Rast gab nicht auf und zeigte zuletzt einen starken Winter, bei Olympia wurde sie Siebte im Slalom. Nachwuchschef Hans Flatscher meint: «Wenn Camille gesund bleibt, wird sie ihren Weg machen – ganz sicher.»

2. Delia Durrer (19)

Mit der Matura in der Tasche kann sich die Power-Frau aus Oberdorf NW nun ganz auf den Skisport konzentrieren. «Und ich habe mehr Zeit fürs Klavierspielen», sagt Durrer über ihre zweite grosse Leidenschaft. In der letzten Saison holte sich Durrer dank Rang 3 in der Abfahrts-Europacupwertung einen Fixplatz im Weltcup. Technisch hat Durrer noch Luft nach oben, physisch ist sie dagegen sehr weit. «Und sie ist sehr fleissig und brutal konsequent», lobt Flatscher.

3. Livia Rossi (20)

Bei der Schweizer Meisterschaft Ende März deutete die Frau vom SC Altendorf ihr grosses Potenzial an. Trotz der Anwesenheit vieler arrivierter Weltcupfahrerinnen fuhr Rossi in der Abfahrt auf Rang 5 und im Riesenslalom auf Platz 7. Besonders: Die Athletin vom SC Altendorf schaffte den Sprung vom Nationalen Leistungszentrum in Engelberg direkt ins B-Kader von Swiss-Ski. «Sie wird sich auf die Speed-Disziplinen konzentrieren, um dort wichtige Erfahrungen zu sammeln», so Flatscher. Rossi konzentriert sich auf den Europacup.

Welche sind die grössten Talente im Ski-Frauen-Team? Blick sagt es, Nachwuchschef Hans Flatscher führt aus.
Foto: Keystone
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4. Vivianne Härri (23)

Neun Weltcuprennen hat die Technikerin aus Giswil OW im Rucksack. Und sie wurde dabei immer schneller. Bei ihrem letzten Start in Are (Sd) vor sieben Monaten fuhr Härri völlig losgelöst auf Rang 14. In diesem Winter hat sie dank ihrer starken Leistungen im Europacup einen Fixplatz im Riesenslalom-Weltcup – auch in Sölden. Nach mehreren schlimmen Verletzungen ist Härri bereit für den Durchbruch. Flatscher: «Sie musste unten durch, ist aber eine sehr interessante Athletin.»

5. Amélie Klopfenstein (20)

Bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne 2020 räumte Klopfenstein ab: Zweimal Gold (im Super-G und Riesenslalom), dazu Bronze (in der Kombi). Ein Star war geboren – konnte man meinen. Doch der Weg bis in den Weltcup ist lang und beschwerlich, auch für Klopfenstein. Im vergangenen März riss sich die Frau aus La Neuveville am Ufer des Bielersees das Kreuzband im rechten Knie. «Sie fängt jetzt wieder mit Skifahren an. Amélie hat grosses Potenzial, doch sie muss behutsam vorangehen», so Flatscher.

Sven Thomann
Alle Infos zur Ski-Saison 2022/23

Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.

Sven Thomann

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Die Top 5 der Männer

1. Alexis Monney (22)

Der Sohn vom einstigen Swiss-Ski-Trainer Louis Monney ist seit Jacques Lüthy (63, Olympia-Bronze im Slalom 1980) das erste Alpin-Top-Talent, das im Kanton Freiburg aufgewachsen ist. Der Speed-Spezialist erkämpfte sich vor zwei Jahren bei der Junioren-WM die Goldmedaille in der Abfahrt, im letzten Winter fuhr Alexis in Kvitfjell (Rang 26) seine ersten Weltcup-Punkte ein. Flatscher: «Alexis verkörpert das Idealbild für uns Trainer. Der Bursche bringt wirklich alles mit, um ein Weltklasse-Abfahrer zu werden.»

2. Fadri Janutin (22)

Der Bündner setzte bereits im letzten Winter auf der höchsten Stufe ein paar Ausrufezeichen: Bei seinem ersten Weltcup-Einsatz in Garmisch kurvte er im Slalom auf Rang 17, beim Weltcupfinal in Méribel triumphierte der einstige Rasta-Boy im Teambewerb. Dass der gelernte Dachdecker neben einer genialen Ski-Technik auch mit beeindruckenden Kraft- und Konditionswerten besticht, ist das Verdienst vom einstigen Slalom-Ass Marc Gini – der Triumphator des Weltcup-Slaloms auf der Reiteralm 2007 ist Fadris Konditionstrainer. Mit dem zweiten Rang in der Riesenslalom-Gesamtwertung im Europacup hat sich der Slalom Vize-Juniorenweltmeister von 2021 im letzten Winter ein Weltcup-Fixplatz für diese Saison gesichert. «Fadri ist ein brutal harter Arbeiter, der in seinem Werdegang zwar nie die ganz grossen Sprünge gemacht hat, sich aber dennoch stetig weiterentwickelt», so Flatscher.

3. Franjo von Allmen (21)

Die Schulzeit hat das Allround-Talent aus Boltigen BE für das Stahlbad im Ski-Zirkus abgehärtet. Nach dem Unterricht musste Franjo jeweils mit dem Velo die drei Kilometer lange, giftige Steigung zu seinem Elternhaus unweit vom Jaunpass meistern. Nach einer Zimmermann-Lehre avancierte von Allmen bei der letzten Junioren-WM in Kanada zum zweiterfolgreichsten Medaillen-Sammler: In der Abfahrt, im Super-G und in der Kombination gewann der Obersimmentaler Silber! Die Flatscher-Expertise: «Von ihm halte ich besonders viel. Franjo ist ein besonders ruhiger Zeitgenosse, der mit einer enormen Konsequenz zu Werke geht, ohne dass er dabei gross Worte verliert.»

4. Yannick Chabloz (23)

Der Beckenrieder mit Waadtländer Wurzeln ist wie Marco Odermatt das Produkt von der einzigartigen Talent-Förderung im Kanton Nidwalden. Vor zehn Monaten donnerte der Abfahrts-Spezialist in Gröden bei seinem zweiten Weltcup-Einsatz auf den 13. Rang. Im Februar musste Yannick bei den Olympischen Spielen in Peking einen heftigen Rückschlag einstecken, als er bei einem Crash in der Kombi-Abfahrt gravierende Schulter- und Handverletzungen davontrug. Doch zuletzt hat Chabloz einige sehr gute Trainingsleistungen abgeliefert. «Yannick wurde schon des Öfteren durch Stürze zurückgeworfen, die auf mangelnde Routine zurückzuführen sind. Weil Chabloz ein besonders intelligenter Kerl ist, bin ich aber fest davon überzeugt, dass er die richtigen Schlüsse daraus ziehen wird», sagt Flatscher.

5. Reto Mächler (21)

Im 21-jährigen Slalom-Spezialisten aus Thalwil ZH steckt auch ein kleiner Roger Federer – Mächler hat sich in diesem Sommer für das Finalturnier der GotCourts-Tennis-Meisterschaft qualifiziert. «Ich spiele auch deshalb intensiv Tennis, damit ich die Reaktionsschnelligkeit verbessern kann.» Auch dank seinen geschulten Reflexen schaut der «Zick-Zacker» vom Zürichsee auf eine starke Europacup-Saison zurück – fünfmal hat er sich im Slalom in den Top 7 klassiert. Es ist deshalb nur eine Frage der Zeit, bis Mächler am Weltcupstart stehen wird. Flatscher: «Reto hat sich zuletzt voll auf den Slalom fokussiert und sehr schnell etabliert. Ich glaube aber weiterhin daran, dass er auch im Riesenslalom grosses Potenzial hat.»

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