Weltrekord aberkannt
80-jährige Rad-Oma wird wegen Dopings gesperrt!

Die 80-jährige Amerikanerin Barbara Gicquel stellt einen Weltrekord im Fünfhundert-Meter-Zeitfahren auf. Doch bei der Doping-Kontrolle wird sie positiv auf Steroiden getestet. Ihre Erfolge werden ihr daraufhin aberkannt.
Publiziert: 20.08.2020 um 10:27 Uhr

Mit 57 Jahren begann sie mit dem Radfahren, um aktiv zu bleiben, setzte sich aber schon bald ehrgeizigere Ziele. Am 29. August 2019 dann stellt Barbara Gicquel (80) einen neuen Weltrekord im Fünfhundert-Meter-Zeitfahren in der Altersklasse 75 bis 79 auf. Die USA Cycling Rules erfordern nach der Rekordfahrt eine Doping-Kontrolle bei der amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA) um nationale und internationale Rekorde zu zertifizieren.

Der Test fällt positiv aus, die amerikanische Radfahrerin soll Methyltestosteron eingenommen haben. Methyltestosteron ist eine nicht spezifizierte Substanz in der Klasse der Anabolika. Für diesen Missbrauch werden ihr daraufhin der Weltrekord wie auch andere nationale Titel aberkannt und zusätzlich wird sie für ein Jahr gesperrt.

Therapeutische Ausnahmegenehmigung beantragt

Gicquel streitet die Vorwürfe ab und erklärt, dass sie schon seit 15 Jahren, wegen einer Lungenerkrankung ein Medikament einnimmt, dass den positiven Test ausgelöst hat. Die 80-Jährige wusste jedoch schon einige Jahre davon, dass das Medikament eine verbotene Substanz beinhaltet, nahm sie allerdings auf Rezept. Sie ging davon aus, dass das Ganze mit den Tests in ihrem Alter nicht mehr so streng gehandhabt wird.

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Auf dieser Grundlage beantragt sie eine rückwirkende therapeutische Ausnahmegenehmigung. Mit ihrer Argumentation kommt sie bei der USADA aber selbstverständlich nicht durch. In den eingereichten Unterlagen wird kein medizinischer Zustand beschrieben, der die Einnahme der Medikamente dringend erfordert hätte.

Ein Jahr der Achterbahnfahrt

Mittlerweile hat die Sportlerin ihre einjährige Sperre akzeptiert bestreitet jedoch die Disqualifikationen von ihren eingefahrenen Ergebnissen. «Ich habe gegen eine Regel verstossen, indem ich eine verbotene Substanz genommen habe, aber ich habe nicht gedopt», sagte Gicquel in einem Interview mit der «Washington Post». «Es war ein Jahr der Achterbahnfahrt der Gefühle, voller Angst, Depressionen und Unglauben, dass sie dachten, ich hätte gedopt, als ich nur leben wollte», sagt sie.

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