Rempel-Opfer verliert vor Aufprall den Helm
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Neues Schock-Video aufgetaucht:Rempel-Opfer verliert vor Aufprall den Helm

Horror-Crash schockte Rad-Welt
Rempel-Opfer Jakobsen aus Koma erwacht

Auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt kommt es bei der Sprint-Ankunft zu einem üblen Sturz. Dabei verletzt sich Fabio Jakobsen und muss notfallmässig ins Spital eingeliefert werden.
Publiziert: 07.08.2020 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2021 um 11:18 Uhr

Die krassen Bilder vom üblen Crash auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt erschüttern die Rad-Welt. «So einen schlimmen Sturz, so was habe ich in meiner Karriere nie gesehen», sagt beispielsweise Ex-Sprintstar Marcel Kittel (32) in einem Interview mit dem «Spiegel».

Dylan Groenewegen (27, Jumbo-Visma) verlässt bei der Zielankunft bei einem Tempo von rund 80 km/h seine Linie und schlägt somit dem heran brausenden Fabio Jakobsen (23, Deceunick-QuickStep) die Tür vor der Nase zu. Jakobsen hat keinen Platz zum ausweichen und knallt mit voller Wucht in die Abschrankung. Diese hält dem Aufprall nicht Stand, wodurch der 23-jährige Niederländer durch die Luft geschleudert wird.

Bewusstlos bleibt Jakobsen am Boden liegen und wird ins Spital eingeliefert. Dort muss er sich einer fünfstündigen Not-Operation unterziehen und wird daraufhin ins künstliche Koma versetzt. Ein neues Video zeigt, dass der Niederländer vor dem Aufprall den Helm verliert. Dadurch zieht er sich ernsthafte Verletzungen im Gesichtsbereich zu. Die gute Nachricht: Am Freitag wird der 23-Jährige aus dem Koma geholt und sein Zustand ist gemäss den zuständigen Ärzten «gut»..

Auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt kommt es zu einem üblen Sturz.
Foto: keystone-sda.ch
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Harte Strafe gefordert

Während Jakobsen im Spitalbett weiter um sein Leben kämpft, wird Groenewegen wegen seiner fahrlässigen Aktion von allen Seiten zerrissen. Für Jakobsens Teamchef Patrick Lefevre ist der 27-Jährige ein «Krimineller, der ins Gefängnis gehört». Jens Voigt fordert eine drei- bis sechsmonatige Sperre für den Täter.

Und auch Kittel würde es begrüssen, wenn Groenewegen für sein Vergehen hart bestraft wird. Denn eine Geldstrafe würde in einem solchen Fall meistens nicht ausreichen. Trotzdem könne Groenewegen keine Absicht unterstellt werden. Kittel: «Er ist kein schlechter Mensch, aber in dem Moment hat er seinen Erfolg über die Verantwortung für andere gestellt.»

Auch UCI wird beschuldigt

Fair, nur auf Groenewegen rumzuhacken sei es nicht. Auch der Internationale Radsport-Verband (UCI) muss gemäss Kittel in die Pflicht genommen werden. Alleine schon wegen der absurd gewählten Zieleinfahrt. «Warum ist die Sicherheit der Fahrer nicht die höchste Priorität? Warum abschüssige Zieleinfahrten wie in Kattowitz?», fragt sich der Deutsche.

Eine Regel der UCI besagt, dass der letzte Kilometer einer Zielankunft bei einem Eintages- oder Etappenrennen nicht bergab gehen darf. Und trotzdem drückt man bei der Polen-Rundfahrt schon seit Jahren – für die Profis aus unerklärlichen Gründen – ein Auge zu. «Jedes Jahr derselbe dumme Bergab-Sprint bei der Polen-Rundfahrt. Jedes Jahr frage ich mich, warum die Organisatoren denken, das sei eine gute Idee», schreibt Simon Geschke (34, CCC) auf Twitter.

Doch nicht nur die Zieleinfahrt sei kriminell, sondern auch der Sicherheitsstandard des Absperrgitters. Laut dem ehemaligen Sprint-Ass Robbie McEwan (48) dürfte dieses nie und nimmer so leicht nachlassen. «Das Absperrgitter erfüllt bei weitem nicht den Standard, welcher für bei einem WorldTour-Rennen gelten sollte», schreibt der Australier.

Staatsanwaltschaft ermittelt

In einem sind sich jedoch alle einig: Groenewegen ist der Hauptschuldige an dieser Tragödie. Groenewegen hat sich für seine Tat bereits entschuldigt. Doch neben seinem gebrochenen Schlüsselbein, das er durch den Sturz davon getragen hat, dürfte ihn das Geschehene weiter in seinen Träumen verfolgen.

Und nicht nur das: Dem Niederländer droht weiteres Ungemach. Die polnische Staatsanwaltschaft hat nämlich angekündigt, Ermittlungen aufzunehmen. «Bis jetzt wurden drei Zeugen befragt, einschliesslich eines Veranstalters», teilt Beata Ksiazek-Nowicka von der Staatsanwaltschaft gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur «PAP» mit. (jk)

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