«Es ist ein verdammter Witz!»
Corona-Sperre versaut Dillier den Re-Start

Silvan Dillier (29) wollte an der Strade Bianche endlich wieder in die Rad-Saison einsteigen. Doch dann der Schock: Er wird positiv auf das Coronavirus getestet.
Publiziert: 31.07.2020 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2020 um 14:38 Uhr
Mathias Germann

Am Samstag hätte Radprofi Silvan Dillier (AG2R La Mondiale) bei der Strade Bianche nach der langen Corona-Pause endlich wieder in die Rennsaison starten sollen. Doch daraus wird nichts.

Bevor Dillier nach Italien reist, wird er positiv auf das Coronavirus getestet und muss für zehn Tage in Quarantäne – und das ausgerechnet vor seinem Lieblingsrennen.

Kein eindeutiges Ergebnis

Dillier ist angefressen. «Mir geht es seelisch richtig scheisse», sagt der 29-Jährige gegenüber BLICK. Er kann nicht nachvollziehen, weshalb er beim Halbklassiker nicht antreten darf. «Ich bin der gesündeste Mensch auf Erden», sagt er. Symptome habe er keine. Deshalb zweifelt er auch den positiven Test an.

Silvan Dillier darf nicht bei der Strade Bianche am Start stehen.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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«Ich habe in den letzten Tagen weitere Tests gemacht und die waren alle negativ. Auch bei einem Bluttest waren alle Werte gut», so der 29-Jährige. Deshalb würde auch das Labor die ersten beiden positiven Tests nochmals genauer unter die Lupe nehmen. Ein eindeutiges Ergebnis hätten sie nämlich nicht ergeben.

Auch sein Umfeld muss in Quarantäne

Der Aargauer mutmasst, dass er vielleicht in den letzten Monaten mit dem Virus in Berührung kam und es deshalb bei den ersten beiden Tests leicht angezeigt wurde. «Ich kann aber niemanden mehr anstecken», ist er sich sicher.

Bestätigt fühlt er sich dadurch, dass seine Frau und Kollegen in der Folge alle negativ auf das Virus getestet worden sind. Trotz den negativen Tests muss sich sein näheres Umfeld aber ebenfalls für die nächsten zehn Tage in Selbstisolation begeben.

«Es ist einfach nicht korrekt»

Das macht Dillier richtig wütend. «Das ganze Gesundheitssystem ist ein verdammter Witz! Meiner Meinung nach ist es grenzwertig, gesunde Menschen einfach einzusperren», wettert der Zweite von Paris-Roubaix von 2018.

Wenn jemand Symptome hätte und andere Menschen anstecken könnte, würde er die Massnahmen durchaus für angemessen empfinden. «Aber so ist es einfach nicht korrekt», sagt Dillier.

Zu viel möchte er über diese Ungerechtigkeit aber nicht mehr nachdenken. Das würde ihn nur noch mehr aufwühlen.

Wann er nun endlich wieder am Start eines Rennens stehen kann, weiss Dillier noch nicht. Vorerst bleibt ihm nicht viel anderes übrig, als zuhause mit seiner Familie auszuharren.

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