Der nächste Rad-Zoff!
Olympia-Rennen findet während Tour de France statt

Ärger, nichts als Ärger! Nach dem Frust um die Tour-WM-Kollision in diesem Herbst wird es in Tokio 2021 gar noch schlimmer.
Publiziert: 18.07.2020 um 19:48 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2020 um 14:41 Uhr
Mathias Germann

Das IOC hat die Daten für die Rad-Events in Tokio 2021 bekannt gegeben. Und sorgt damit für rote Köpfe. Denn: Das Olympia-Strassenrennen der Männer geht am 24. Juli über die Bühne. Gleichzeitig starten die Radprofis 10'000 Kilometer weiter westlich zur zweitletzte Etappe der Tour de France. Eine ärgerliche Terminkollision!

Dabei hätte diese Doppelspurigkeit vermieden werden können. Denn: Die Olympischen Spiele enden erst am 8. August. Genügend Zeit also für die besten Rad-Cracks der Welt, um nach der Tour auch noch das Rennen in Tokio zu bestreiten. Würde man meinen. Doch das IOC entschied anders.

Am 28. Juli 2019 war die Rad-Welt noch in Ordnung: Egan Bernal feiert in Paris seinen Tour-de-France-Sieg.
Foto: AFP
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Bleibt es dabei, werden wohl viele bekannte Veloprofis auf einen Olympia-Trip verzichten. Genauer: Jene Spezialisten für Gesamtklassements, die das Tour-Podium anstreben. Zum Beispiel Chris Froome (Gb), Egan Bernal (Kol), Thibaut Pinot (Fr), Primoz Roglic (Sln) oder Tom Dumoulin (Ho). Gleichzeitig könnte es unter den Klassiker-Spezialisten, Helfern und Bergfahrern – in Tokio sind auf 234 Kilometer 4865 Höhenmeter zu bewältigen – zu einem Exodus in der letzten Tour-Woche kommen. Ob die Teams, also ihre Arbeitgeber, damit einverstanden wäre, ist fraglich.

Auch das Olympia-Zeitfahren ist betroffen

Fakt ist: Nach dem Ärgernis um das WM-Zeitfahren in Aigle/Martigny am 20. September 2020 – gleichzeitig findet die Schlussetappe der Tour statt – ist der nächste Termin-Zoff im Radzirkus vorprogrammiert. Doch das ist nich alles, das Chaos geht gar noch weiter. Warum? Weil auch dem Olympia-Zeitfahren, welches am Mittwoch (28. Juli) gestartet wird, eine magere Besetzung droht.

Jene Athleten, welche die Tour in Paris beenden, hätten gerade einmal 72 Stunden für den Transfer – eine seriöse Rennvorbereitung ist damit unmöglich. Das machte zuletzt auch der Thurgauer Stefan Küng (26) deutlich: «Man braucht eine Woche, um sich für ein solches Zeitfahren richtig vorzubereiten.»

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