«Es ist mir ein Rätsel, wie es so weit kommen konnte»
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Andreas Böni zu Shaqiri-Hammer:«Es ist mir ein Rätsel, wie es so weit kommen konnte»

«Es wird ihn kein Topklub mehr holen»
FCB-Legende Maissen holt Shaqiri vom Sockel

Droht Xherdan Shaqiri nach nur vier Monaten in Lyon bereits wieder auf dem Abstellgleis zu landen? Basel-Legende Erni Maissen und Blick-Kick-Experte Markus Babbel sprechen Klartext zur Situation des Nati-Stars.
Publiziert: 01.01.2022 um 16:56 Uhr
|
Aktualisiert: 01.01.2022 um 17:08 Uhr
Marco Pescio

Olympique Lyon strauchelt durch die Vorrunde – und Xherdan Shaqiri wird in der fussballverrückten französischen Grossstadt als einer der Sündenböcke hingestellt. Der Mann, der OL im August über sechs Millionen Franken gekostet hat, einen Monatslohn von rund 360'000 Franken einstreichen soll und einen Vertrag bis 2024 besitzt, wird in der Sportzeitung «L'Équipe» bereits als «Fehleinkauf» bezeichnet. Lyon wolle den Nati-Star schon diesen Winter wieder loswerden.

Überraschend komme das nicht, sagt Erni Maissen, Legende und früherer Meisterspieler des FC Basel, bei dem Shaqiri als Talent den Durchbruch schaffte: «Er ist bei Lyon mit Sicherheit einer der Grossverdiener, da wird von ihm auch erwartet, dass er als Leader vorangeht. Doch ich denke, er kann das gar nicht.»

Shaqiri fehle der Spielrhythmus, die Jahre in Liverpool als Reservist würden sich nun bemerkbar machen: «In der Nati kann er zwar mal vereinzelt ein paar gute Spiele machen, aber auf längere Sicht im Klub reicht es Shaqiri aktuell nicht. Er braucht regelmässig gute Auftritte, alle paar Tage.»

Vorzeitiger Abschied? Xherdan Shaqiri wird in Frankreich als «Fehleinkauf» betitelt.
Foto: TOTO MARTI
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Hat der 100-fache Internationale, der für OL in 13 Einsätzen nur auf ein Tor und zwei Vorlagen kommt, seine Chance bereits verspielt? Maissen: «Shaq steckt in einer verzwickten Situation. Er hätte sofort liefern müssen. Lyon hat kein Geld und keine Zeit für einen Spieler wie ihn, der erst einmal schauen muss, ob er es wieder zurück aufs Top-Niveau schafft.» Maissen weiss: Der Druck auf OL ist aktuell riesig, der frühere Serienmeister liegt nur auf Platz 13, weit hinter den Europacupplätzen.

«Beim FCB hätte er Fans und Familie im Rücken»

Maissen glaubt, Shaqs Zukunft im Südosten Frankreichs werde «sehr schwierig». Sollte es bereits in diesem Winter zu einem Wechsel kommen, müsse er «seine Ansprüche zurückschrauben»: «Es wird ihn kein Top-Klub mehr holen.» Als Möglichkeit sehe er einen Mittelfeldklub aus der Bundesliga. «Die beste Option aber», so Maissen, «wäre der FC Basel – hier hätte er die Fans und die Familie im Rücken. Vielleicht gäbe ihm das noch einmal einen Schub.»

Blick-Kick-Experte Markus Babbel rät Shaqiri, den Kampf in Lyon anzunehmen – sofern er denn noch eine faire Chance erhalte: «Es wäre ein falsches Zeichen, jetzt hinzuschmeissen! Denn es ist ganz einfach: Egal wo er jetzt spielt, er wird immer wieder in dieselbe Situation kommen. Er muss zeigen, dass er regelmässig abliefern kann. Er hat es nicht mehr in seinem Körper und seinem Mindset. Er muss diesen Rhythmus zurückgewinnen.»

Bayerns Sané als Beispiel

Babbel vergleicht Shaqiris Lage mit jener von Leroy Sané, als dieser bei Bayern München zunächst ebenfalls grosse Probleme hatte: «Doch er ist damals nicht weggelaufen, er hat an sich gearbeitet – und ist dann als unfassbar guter Spieler zurückgekehrt. Er hat sich der Situation gestellt. Leroy ist ein gutes Vorbild für Xherdan!»

Zu den Experten

Erni Maissen spielte während seiner Profikarriere insgesamt dreimal für den FC Basel, absolvierte dabei 406 Pflichtspiele (142 Tore) und wurde sowohl 1977 als auch 1980 Meister. Zudem spielte der Schweizer Internationale auch für den FCZ und YB. Der heute 64-Jährige tritt regelmässig als Experte bei Telebasel auf.

Markus Babbel ist immer wieder Gast im Fussball-Talk «Blick Kick». Der 49-jährige Deutsche trainierte zwischen 2014 und 2018 den FC Luzern. Als Spieler wurde er 1996 Europameister, er verteidigte für Bayern München, Hamburg, Liverpool, Blackburn und Stuttgart.

Erni Maissen spielte während seiner Profikarriere insgesamt dreimal für den FC Basel, absolvierte dabei 406 Pflichtspiele (142 Tore) und wurde sowohl 1977 als auch 1980 Meister. Zudem spielte der Schweizer Internationale auch für den FCZ und YB. Der heute 64-Jährige tritt regelmässig als Experte bei Telebasel auf.

Markus Babbel ist immer wieder Gast im Fussball-Talk «Blick Kick». Der 49-jährige Deutsche trainierte zwischen 2014 und 2018 den FC Luzern. Als Spieler wurde er 1996 Europameister, er verteidigte für Bayern München, Hamburg, Liverpool, Blackburn und Stuttgart.

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