«Alle Punkte, die nicht für ein Handspiel sprechen, sind gegeben»
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Ex-Schiri Meier über Hands:Darum hätte es gegen den FCB keinen Freistoss geben dürfen

Ex-Schiri Urs Meier schlägt Änderung vor
Tennis-Revolution für den VAR?

Nach dem 1:6 gegen St. Gallen nervt man sich in Basel über zwei umstrittene Freistösse. Würde Meiers Vorschlag umgesetzt, könnte der Trainer aktiv den VAR fordern.
Publiziert: 16.05.2023 um 01:46 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2023 um 06:35 Uhr
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Er hätte das Spiel fairer und für die Schiedsrichter einfacher machen sollen. Tut er nur teilweise! Der VAR sorgt in der Fussballschweiz für einige rote Köpfe und viel Unverständnis. Im Vergleich zur Debütsaison 2019/20 schaltet sich der VAR in der Super League mittlerweile doppelt soviel ein. «Der VAR schaltet sich zurzeit zu oft ein», sagt der ehemalige Spitzen-Ref und heutige Experte Urs Meier. Sieht auch Dani Wermelinger so. Der Schiri-Boss gibt sich im SonntagsBlick durchaus selbstkritisch, sagt: «Wir waren zu Beginn der Rückrunde im Video-Operation-Raum in der Tendenz zu detektivisch unterwegs.»

Nach dem 6:1-Sieg von St. Gallen über Basel am Sonntag hagelts bereits wieder VAR-Kritik. Dieses Mal aber, weil sich der VAR anscheinend zu wenig eingeschaltet habe. Den Freistoss-Treffern von Guillemenot und Quintilla sind weder ein Basler Hand- noch ein Foulspiel vorausgegangen. Diverse FCB-Fans nerven sich, fragen: «Warum schaltet sich da der VAR nicht ein?»

«Kempter macht ganz klar das Foul»
0:39
Ex-Schiri Meier klipp und klar:Freistoss für statt gegen den FCB wäre richtig gewesen

«Im Tennis funktioniert das gut»

Die Antwort ist simpel: Weil er dies gar nicht darf! Im Videoraum in Volketswil ZH checkt der VAR nur, was er laut VAR-Protokoll auch ändern darf. Jedes Tor, jeden Penalty und jede Rote Karte. Foul- und Handspiele ausserhalb des Sechzehners gehören nicht dazu, auch wenn daraus ein Tor, oder wie nun in St. Gallen gleich zwei Tore resultieren.

Der ehemalige Spitzen-Ref Urs Meier schlägt vor, dass man im Fussball analog zum Tennis Challenges einführen könnte.
Foto: Sven Thomann
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Vielleicht wird sich dies auch mal ändern. Dann, wenn das International Football Association Board (IFAB) – die Gralshüter der Fussballregeln – Urs Meiers Vorschlag zustimmen würde. Der ehemalige Spitzen-Schiedsrichter und heutige Experte sagt zu Blick: «Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir uns im Fussball überlegen, ob wir nicht auch eine Challenge analog zum Tennis einführen wollen. Da klappt es sehr gut.»¨

Die Challenge ermöglicht es einem Tennisspieler, einen Punkt überprüfen zu lassen, sollte er einen Fehlentscheid des Schiedsrichters vermuten. Pro Satz hat ein Spieler drei Challenges, liegt er mit seiner Vermutung richtig, wird ihm keine Challenge abgezogen. Meier sagt: «Ich könnte mir vorstellen, dass jeder Trainer zwei Möglichkeiten pro Partie erhält, eine VAR-Überprüfung zu fordern.» Tun viele Spieler und Trainer übrigens schon jetzt, obwohl es nichts bringt. Da in Volketswil alle relevanten Szenen automatisch angeschaut werden.

«Im Fussball wirds immer Gesprächsstoff geben»

Meiers Vorschlag hätte FCB-Assistenztrainer Martin Andermatt – Heiko Vogel sass ja eine Sperre ab – die Möglichkeit gegeben, vor der Ausführung der Freistösse eine Challenge zu nehmen. Schiedsrichter Luca Cibelli hätte sich daraufhin die Szene nochmals am TV ansehen müssen. Wie er dann entschieden hätte, weiss niemand. Denn im Gegensatz zum Tennis gibt es im Fussball kaum Schwarz-Weiss-Entscheidungen, viele sind im Graubereich. Ex-Nati-Trainer Rolf Fringer sagt: «Egal ob mit oder ohne VAR, viele Entscheide sind nicht eindeutig. Es wird immer Gesprächsstoff geben. Das ist auch gut so, sonst würde der Fussball ja langweilig.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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