Kommentar zu den Champions-League-Playoffs von YB
Ein Scheitern wäre eine gewaltige Enttäuschung

Eine Champions-League-Gruppenphase ist für einen Schweizer Klub niemals selbstverständlich. Wenn man die Millionen aber auf einem goldenen Tablett serviert bekommt, ist Zugreifen Pflicht.
Publiziert: 29.08.2023 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2023 um 18:19 Uhr

Ich habe mich schon einige Male darüber ausgelassen, was das Double für YB-Trainer Raphael Wicky bedeutete. Kurz gesagt: Die Erfüllung einer Pflichtaufgabe (vor allem der Meistertitel), die nach dem Scheitern in den Conference-League-Playoffs gegen Anderlecht noch unabdingbarer geworden war.

Doch um in die Fussstapfen eines Gerry Seoane treten zu können, braucht es den Zusatz, der bei YB nie Zusatz sein darf. Eine europäische Gruppenphase – und sei es die Conference League – muss auch Pflicht sein.

Klar: Wicky hat die Phase auf sicher. Doch wenn einem die Champions League auf einem, nicht silbernen, sondern goldenen Tablett präsentiert wird, dann ist selbst die … Pflicht? Ein Scheitern an diesem derart limitierten und bescheidenen Team von Maccabi Haifa wäre jedenfalls eine gewaltige Enttäuschung.

Ein Out gegen Maccabi Haifa wäre für YB-Trainer Raphael Wicky der viel grössere Tolggen im Reinheft als das Scheitern an Anderlecht, ...
Foto: keystone-sda.ch
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Das Hinspiel hat es gezeigt: YB hat den besseren Goalie. YB hat die besseren Verteidiger. YB hat das bessere Mittelfeld. YB hat den weit besseren Sturm. Von der Ersatzbank gar nicht zu sprechen. Nicht mal die Gewaltsstimmung in diesem Wahnsinnskessel in Haifa konnte die Sinne derart vernebeln, dass man dies nicht festgestellt hätte.

Maccabi ist der siebte Champions-League-Playoff-Gegner von YB. Zweimal klappte es. Gegen Dinamo Zagreb und Ferencvaros Buapest. Viermal scheiterte man. An Gladbach, Tottenham, ZSKA Moskau und Roter Stern Belgrad. Was diesen sechs Teams gemein ist: Sie waren zum Zeitpunkt, als sie auf YB trafen, viel besser als das aktuelle Maccabi, den YB-Gegner von Dienstag. Ein Verpassen der Gruppenphase würde deshalb für Wicky einen zweiten Tolggen im Reinheft bedeuten. Und der wäre bedeutend grösser als derjenige, den Anderlecht da reingemalt hat.

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