Verteidiger Persson erklärt die Offensiv-Flaute
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«Das Resultat ist okay»:Verteidiger Persson erklärt die Offensiv-Flaute

YB-Stars staunen über Maccabi Haifa
«Die Fans haben alles noch hitziger gemacht»

Auf Blue Sport war die Kritik an YB harsch. Und nicht nur dort. Um das 0:0 der Berner bei Maccabi Haifa richtig einzuordnen, nur eine Zahl: Die Israeli haben seit 2007 (!) zuhause kein europäisches Qualispiel verloren.
Publiziert: 24.08.2023 um 16:14 Uhr
Mit einem 0:0 im Gepäck reist YB zurück in die Schweiz.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Die Zahl ist fast surreal. 16 Jahre. So lange ist es her, seit Maccabi Haifa ein europäisches Qualifkations-Heimspiel verloren hat. Das war sieben Jahre vor der Eröffnung des neuen Sammy-Ofer-Stadions. 27 Teams haben Anlauf genommen, in Haifa zu gewinnen. 27 Teams scheiterten. Auch YB. Aber viele haben verloren. Nicht YB.

Die letzte Mannschaft, der es gelang, in Haifa zu siegen, ist eine, die es gar nicht mehr gibt. Gloria Bistrita hiess sie. Denn der Klub aus Rumänien ging 2015 Konkurs und wurde aufgelöst. Am 7. Juli 2007 siegten die Rumänen in Haifa 2:0. Vor 3500 Fans. Die Hitze war bestimmt dieselbe. Die Atmosphäre im damaligen Kleinstadion von Maccabi gewiss nicht.

Natürlich: In den Gruppenspielen hat Maccabi in dieser Zeit zu Hause oft verloren. Gerade in der Champions League. Gegen PSG, Benfica, Bayern, Bordeaux, Juventus. In der Europa League hiessen die Bezwinger Union Berlin, Alkmaar, Larnaka und Steaua Bukarest. Aber eben: In der Quali schafften das weder Roter Stern, noch RB Salzburg, noch Liverpool, um nur die drei prominentesten Teams zu nennen. 27 total!

28 Grad um Mitternacht!

Die Hitze der Nacht ist in Haifa halt schon brutal. 28 Grad um Mitternacht, 75 Prozent Luftfeuchtigkeit. Schwül, schwül, schwül. Und heiss. «Das war gefühlt wie in einem Backofen», sagte zum Beispiel Sandro Lauper. «Und die Fans haben das noch hitziger gemacht.» Fabian Rieder seinerseits wunderte sich darüber, wie alles klitschnass wurde. «Unfassbar! Heiss und ‹tüppig›. Ich habe noch selten solch eine Hitze erlebt. Mein Dress war nass, okay. Aber auch die Hosen waren pflotschnass. Und die Maccabi-Spieler haben mir noch gesagt, dass wir Glück gehabt hätten, nicht um zwanzig Uhr zu spielen. Dann wäre es noch viel heisser gewesen …» 

Und doch: Dieses Maccabi ist keine wirklich starke, kohärente Mannschaft. Gegen ein Team von solchem Kaliber muss es YB ganz einfach packen. Das denkt auch Rieder. «Offensiv war da nicht viel. Es war einigermassen positiv, aber es wäre mehr drin gelegen. Jetzt wollen wir im Heimspiel eine bessere Leistung zeigen. Dann schaffen wir das.» Als Rieder das sagte, war längst ein Uhr nachts vorbei. Er steckte da mitten in der Wartezeit aufs Wasserlösen, die Noah Persson eben beendet hatte. «Die haben mich schon zum dritten oder vierten Mal für den Dopingtest ausgewählt. Mühsam. Gehört aber dazu.» 

«Es war so heiss, meine Hosen waren klatschnass»
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«Es ist sehr mühsam»:Rieder hat nach dem Spiel Mühe mit der Doping-Kontrolle

Wer ist nun Favorit?

Aber eben: Es ist ein schmaler Grat. Ein bisschen mehr pushen. Ein bisschen höher stehen. Und schon passierts. Davor hatte Trainer Raphael Wicky Schiss. Diese Balance zu verlieren, dieses Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive. «Unser Ziel war, Maccabi weder Raum noch Zeit zu geben. Das ist uns gelungen.» Und die Umsetzung dieses Vorhabens wollte man auf keinen Fall aufs Spiel setzen.

Und nun, ist YB Favorit? Wicky wiegelt kategorisch ab: «Wir? Favorit? Nein! Es ist Halbzeit und es steht null zu null. Für beide Teams ist noch alles möglich. Wir können uns ganz sicher nicht zurücklehnen und denken, wir gewinnen dann in Bern. Nein. Wir sind nicht die Favoriten.»

Als Nächstes gilt es die Berner zu mobilisieren und das Wankdorf am Dienstag zu füllen. Damit das eintrifft, was sich Filip Ugrinic erhofft. «Das war eine geile Stimmung, eine geile Atmosphäre. Aber ich bin überzeugt, dass es im Wankdorf genau gleich gut sein wird – wenn nicht besser.» Besser? Eine bessere Stimmung findet man europaweit – respektive Uefa-weit – kaum als in Israel. Nicht mal in Bern.

Journalist unterbricht Maccabi-Trainer an der Pressekonferenz
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Hitzige Debatte nach Hinspiel:Journalist unterbricht Haifa-Trainer an Pressekonferenz
Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
1
7
3
2
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
1
4
3
3
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
1
4
3
4
Aston Villa
Aston Villa
1
3
3
4
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
1
3
3
6
AC Sparta Prag
AC Sparta Prag
1
3
3
7
Liverpool FC
Liverpool FC
1
2
3
8
Juventus Turin
Juventus Turin
1
2
3
8
Real Madrid
Real Madrid
1
2
3
10
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
1
2
3
11
SL Benfica
SL Benfica
1
1
3
12
AS Monaco
AS Monaco
1
1
3
12
Atlético Madrid
Atlético Madrid
1
1
3
12
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
1
1
3
15
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
1
1
3
16
Arsenal FC
Arsenal FC
1
0
1
16
Atalanta BC
Atalanta BC
1
0
1
16
Bologna FC
Bologna FC
1
0
1
16
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
1
0
1
16
Inter Mailand
Inter Mailand
1
0
1
16
Manchester City
Manchester City
1
0
1
22
FC Barcelona
FC Barcelona
1
-1
0
22
RB Leipzig
RB Leipzig
1
-1
0
22
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
1
-1
0
25
FK Roter Stern Belgrad
FK Roter Stern Belgrad
1
-1
0
26
FC Girona
FC Girona
1
-1
0
27
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
1
-2
0
27
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
1
-2
0
29
AC Mailand
AC Mailand
1
-2
0
30
OSC Lille
OSC Lille
1
-2
0
31
FC Brügge
FC Brügge
1
-3
0
31
FC Salzburg
FC Salzburg
1
-3
0
31
BSC Young Boys
BSC Young Boys
1
-3
0
34
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
1
-4
0
35
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
1
-4
0
36
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
1
-7
0
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