Kein Verzicht und kein Ausweichen nach Neuenburg oder Sion
Yverdon will im Mini-Stadion Super League spielen

Der Aufstieg von Challenge-League-Leader Yverdon wird immer wahrscheinlicher. Doch dürften die Waadtländer überhaupt im Oberhaus mittun? Wilde Gerüchte machen die Runde.
Publiziert: 18.04.2023 um 18:59 Uhr
|
Aktualisiert: 18.04.2023 um 21:19 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_718.JPG
Alain KunzReporter Fussball

Mit 4:3 gewinnt Yverdon am Freitagabend in Schaffhausen – nach 1:3-Rückstand. Vier Punkte liegt man vor dem ersten Verfolger aus Lausanne, sechs Punkte vor dem FC Wil, der aktuell den zur Barrage berechtigenden Platz 3 besetzt. Der Aufstieg des Challenge-League-Aufsteigers 2021 wird immer wahrscheinlicher. Doch es gibt viele Fragezeichen rund um die für die Super League ungenügende Infrastruktur des Yverdon Sport FC.

Spielt Yverdon in Neuenburg oder Sion?

Und diese führen zu vielen Gerüchten. Zum Beispiel jenes, dass Yverdon nicht im eigenen Stadion wird spielen dürfen. Und es deshalb konkrete Pläne für ein Ausweichen nach Neuenburg oder Sion gibt. Oder dass Yverdon ganz verzichtet, weil es den Stadionspagat nicht stemmen kann. Thun, Aarau und Konsorten sollen schwer auf das Hintertürchen Rang 3 hoffen, wodurch man die Oberhaus-Bühne betreten könnte, sollten die Waadtländer verzichten.

Erste Klarheit wird man am 1. Mai haben, wenn die Lizenzen in erster Instanz verteilt werden. Yverdon dürfte da das Super-League-Okay kaum erhalten. Doch es gibt die zweite Instanz. Und spätestens von dieser will Yverdon die Lizenz erhalten. Die Konkurrenz sollte ein Händereiben tunlichst vermeiden.

Yverdons Marco Degennaro jubelt mit Koro Kone vor einem Jahr über den Sieg im Cup gegen Lausanne. Kann sich der Generaldirektor bald über den Aufstieg freuen?
Foto: Getty Images
1/5

Die Erklärungen des Generaldirektors

Warum, erklärt Marco Degennaro, der Mann hinter dem Yverdon-Wunder: «Wir haben zwei Baustellen im Stade Municipal», so der Italiener, der jahrelang in Diensten von Christian Constantin in Sion stand und heute noch ein loses Beratermandat im Wallis hat. «Als Erstes ist unsere Beleuchtung zu nennen. Zweitens die Sicherheit. In diesen Fällen erfüllen wir die Super-League-Standards nicht. Doch was Sicherheit und Sektorenabtrennung anbelangt, so sind die geforderten Anpassungen absolut machbar – wie zum Beispiel eine Erhöhung der Gitter. Das wird kein Problem sein. Anders siehts in Sachen Lichtstärke aus.»

500 Lux sind für die Challenge League Pflicht. Der Generaldirektor: «Diese Stärke bietet unsere Flutlichtanlage nicht. Doch da erhält man eine Ausnahmebewilligung, mit der wir nun in der Challenge League mittun. Aber vor allem: Der Gemeinderat von Yverdon hat grünes Licht gegeben für einen Kredit in der Höhe von 1,5 Millionen Franken für eine neue Anlage, die die Bedingung erfüllt.»

Degennaro hofft auf «ein paar stärkere Lampen»

In der Super League hingegen brauchts gar 800 Lux. Das haben Liga und Live-Rechteinhaber Blue Sport so vereinbart. Weshalb Yverdon nun erneut in Kontakt getreten ist mit der Stadt, man möge doch die neue Flutlichtanlage gleich für diesen Standard errichten. Degennaro: «Da brauchts ein paar stärkere Lampen. Mehr nicht. Da hoffen wir, auf offene Ohren zu stossen, denn der finanzielle Zusatzaufwand ist überschaubar.»

Denn eines ist für Degennaro klar: «Wir haben sonst schon nicht eben die besten Zuschauerzahlen. Eine Stunde Fahrt an unsere Heimspiele macht keinen Sinn. Nein, ein Ausweichen kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen zu Hause spielen.» Ebenso wenig sei der Verzicht eine Option. «Sonst hätten wir kein Lizenzgesuch für die Super League stellen brauchen», so der Italiener.

Zuschauerschnitt von 1050 – Minusrekord

Die Fussballschweiz kann sich also – wenn nicht alle Stricke reissen – darauf einrichten: Das kleine Stade Municipal (Kapazität: 6600 Fans) im wunderschönen Seeort Yverdon-les-Bains wird wieder Super-League-Spielort werden. Wie zuletzt 2006. Es wäre schon der vierte Aufstieg für die Grün-Weissen. Bleibt zu hoffen, dass ein bisschen mehr Fans kommen. Aktuell hat Yverdon einen Schnitt von 1050. Das ist der schlechteste Wert der gesamten Liga …

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
6
8
14
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
6
2
10
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
6
0
10
4
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
6
2
8
5
AC Bellinzona
AC Bellinzona
6
-2
8
5
FC Vaduz
FC Vaduz
6
-2
8
7
FC Wil
FC Wil
6
1
7
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
6
-4
7
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
6
-1
5
10
FC Aarau
FC Aarau
6
-4
5
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?