Verzweifelte Piloten-Suche
Hilfe, der Fahrermarkt ist ausgetrocknet

Darauf können Sie ruhig ein Nachtessen wetten. Haas-Ferrari (Hülkenberg und Magnussen), Sauber (Bottas und Zhou) sowie Alpha Tauri (Tsunoda und De Vries) werden 2024 nicht mehr mit der gleichen Fahrerpaarung antreten.
Publiziert: 10.07.2023 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2023 um 21:18 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Egal, wie viel Geld und Angestellte ein Team besitzt, es sind am Ende immer die zwei Fahrer, die für alle den Lohn über die Ziellinie fahren müssen. Daran wird sich nie etwas ändern.

Nur Mercedes und McLaren glücklich

Klar, dass also die Piloten meist die bestbezahlten Mitarbeiter sind – ausser sie kaufen sich ein. Aber die frühere Zeit der Paydriver ist eigentlich abgelaufen. Die Ausnahmen sind vielleicht noch Zhou (China) und Sargeant (USA).

Momentan sind nur Mercedes und McLaren-Mercedes mit ihrem Fahrer-Duo zufrieden. Red Bull-Honda hat für Pérez keine schnelle Alternative, da Norris (McLaren) und Albon (Williams) Verträge bis Ende 2025 haben.

Noch sitzen alle 20 Fahrer, wie sie anfangs März in die Saison gingen, in ihren Cockpits.
Foto: imago/Nordphoto
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Ferrari-Duo vor Vertrag

Alpine hat neben Ocon und Gasly kaum Optionen. Aston Martin-Mercedes hat Besitzer-Sohn Stroll am Hals. Und Ferrari wird wohl die Verträge mit den oft unzufriedenen Leclerc und Sainz verlängern, hat aber dauernd Reifenprobleme.

Bei Williams ist man seit der Modifikation des Autos mit Rookie Sargeant (11. in Silverstone) zufrieden. Aber wer sollte ihn auch ersetzen? Mick Schumacher geistert durch alle Teams mit einem Mercedes-Motor.

Zur Not in den Alpha Tauri

Kurz, der Fahrermarkt ist ausgetrocknet! Auch wenn Ricciardo («Ich will zu Red Bull zurück») sich sogar in das Auto des WM-Schlusslichtes Alpha Tauri setzen würde. Für De Vries, der irgendwann gehen muss.

Aus der Formel 2 bieten sich kaum Fahrer ohne Vorbehalte an: Martins, Vesti, Pourchaire, Iwasa. In Japan wartet Lawson in einer fremden Meisterschaft auf eine GP-Chance. Das Problem: Man muss einem normalen Talent drei Jahre Zeit geben. Und die hat niemand. Norris, Russell oder jetzt Piastri bleiben Ausnahmekönner.

Haas: Magnussen vor Ende?

Bei Haas (drei Ferrari-Motorschäden in den letzten drei Rennen) ist die Zeit von Magnussen endgültig abgelaufen. Er kam Ende Februar 2022 aus der Rente zurück, weil das US-Team den Russen Mazepin und dessen Hauptsponsor entfernen musste.

Für den enttäuschenden Schumi holte Haas Landsmann Hülkenberg nach drei Jahren in die Formel 1 zurück. Auch er bleibt mit 36 Jahren nicht ewig.

Alles wird schöngeredet

Bei Noch-Alfa-Sauber tut man sich mit der Situation schwer. Team-Repräsentant Bravi sucht in ellenlangen Mitteilungen nie die Schuld im eigenen Lager, redet alles schön und vergisst dabei, dass man am Sonntag auf den vorletzten WM-Platz abgestiegen ist.

Über die aktuellen Leistungen von Bottas und Zhou können die Fans stundenlang streiten. Wir sagen nur: Vor einigen Wochen hat man den Technischen Direktor Monchaux auf den 1. September rausgeworfen.

Da hat CEO Seidl schon an die Audi-Zukunft gedacht und holt James Key zurück. Vielleicht wäre auch eine Überprüfung der Fahrerfrage an der Zeit.

Ps. Wenn tatsächlich ein oder zwei Teams mehr in die Formel 1 kommen, trocknet der Fahrermarkt noch mehr aus.

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