Endlich wieder Spannung
McLaren-Norris kitzelte König Max am Nerv

Bei Red Bull und Verstappen wird schon Mitte Juli der Champagner zur WM-Titelverteidigung kalt gestellt. Für viele Fans ein Frust, aber hinter dem Holländer geht die Post ab. Aber noch ohne Ferrari.
Publiziert: 09.07.2023 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2023 um 08:04 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

«Das war von mir ein fürchterlicher Start», lachte nach seinem 43. GP-Sieg der Allesfresser Max Verstappen (25). Der Holländer ist nicht zu stoppen. Klar, dass die 155'000 Fans in Silverstone ausflippten, als Lando Norris im McLaren-Mercedes die ersten fünf Runden in Führung lag.

Verstappen vermisst die Zweikämpfe

Am Ende (nach einem Neustart in der 38. von 55 Runden) hatte Verstappen alles klargemacht. «Ich bin froh, dass diesmal nicht alles so glatt über die Bühne ging! Ich vermisse zu oft die Zweikämpfe!»

Sein 6. Sieg in Folge – das schafften bisher nur der erste Weltmeister Ascari (Alfa) und die drei Deutschen Schumacher, Vettel und Rosberg. Doch den Rekord halten Ascari und Vettel (je 9) vor Schumi (7).

Endlich mal wieder ein bisschen Spannung! Lando Norris (r., McLaren) machte es Max Verstappen am GP in Grossbritannien nicht einfach.
Foto: Formula 1 via Getty Images
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Auch Red Bull reisst alle Mauern nieder: Wie McLaren 1988 mit Prost und Senna schafften jetzt auch die Bullen elf Siege hintereinander. Es war der 20. Triumph im 21. Rennen. Nur In Brasilien 2022 funkte Russell im Mercedes dazwischen.

Der 10. WM-Lauf hatte neben König Verstappen vier Helden:

Lando Norris (23), …

… der seinen zweiten Startplatz bestätigte: «Wenn du mit Lewis kämpfst, darfst du noch weniger Fehler als sonst machen!»

Sir Lewis Hamilton (38), …

… der aus der siebten Position zum 14. Mal in Silverstone aufs Podest fuhr (total 195): «Gratulation an McLaren. Dort habe ich 2007 ja angefangen!»

Oscar Piastri (22), …

… der sich als Vierter im zweiten McLaren-Mercedes nie abschütteln liess. Der Australier demonstrierte sein grosses Talent.

Williams stark – Albon schlägt beide Ferraris

Und der vierte Held landete auf dem sensationellen achten Platz: Thai Alex Albon (27). Er bestätigte seine tollen Trainingsresultate und lag im Ziel vor beiden Ferrari-Stars Leclerc und Sainz. Der rote Chef Vasseur ziemlich kleinlaut: «Wir haben uns mit den Reifen verzockt, alles ist schiefgelaufen!» So bleibt man WM-Vierter.

Und bei Williams wurde gefeiert: Man hat in Silverstone mit den vier Punkten jetzt Haas-Ferrari (ebenfalls 11) und Alfa-Sauber (9) überholt und ist WM-Siebter. Tendenz steigend. Denn der noch punktelose US-Pilot Sargerant landete auf dem 11. Rang.

Alfa-Sauber kann Sommerpause kaum abwarten

Bei den Hinwilern herrscht nach dem Rennen mit dem grössten Upgrade-Paket weiter tiefe Nacht. In keiner Phase waren Bottas (12.) und Zhou (15.) nie in der Nähe der WM-Punkte unterwegs. Das Team ist sicher froh, dass nach Budapest (23. Juli) und Spa (30. Juli) die Sommerpause kommt. Da können die leeren Batterien vielleicht aufgeladen werden.

Das sagt Alfa-Sauber

Alessandro Alunni Bravi, Teamsprecher: «Heute müssen wir unserem Team und unseren Fahrern Anerkennung für die geleistete Arbeit zollen, in einem Rennen, das für uns nicht einfach werden sollte: Insgesamt haben wir zehn Positionen zurückgewonnen, acht mit Valtteri und zwei mit Zhou, was beweist, dass wir in den Kampf um Punkte eingreifen können, wenn wir ein perfektes Rennen fahren. Gestern war nicht unser Tag, und natürlich ist es nie einfach, von hinten zu starten, aber heute haben wir eine Verbesserung des Renntempos im Vergleich zu früheren Veranstaltungen gezeigt, was uns Zuversicht für die nächsten beiden Rennen vor der Sommerpause gibt. Dort wird unser Ziel sein, unser neues Paket weiter zu optimieren, um ab Freitag konkurrenzfähig zu sein und Positionen in der Konstrukteursmeisterschaft zurückzugewinnen.»

Valtteri Bottas (12.): «Ich denke, wenn man bedenkt, von wo aus wir gestartet sind, haben wir heute alles aus uns herausgeholt. Sowohl das virtuelle Safety Car als auch das Safety Car kamen zu einem für uns günstigen Zeitpunkt heraus, sodass wir an die Box kommen und etwas Zeit sparen konnten. Natürlich ist es nie einfach, von P20 zu starten, aber wir haben alles gegeben und das Beste aus unserem Paket herausgeholt. Mit den Upgrades, die wir an diesem Wochenende mitgebracht haben, konnten wir einen kleinen Schritt nach vorne machen, aber natürlich gibt es noch einiges zu tun: Andere Teams haben ebenfalls neue Teile mitgebracht, und ihre Verbesserungen waren offensichtlich. In den wenigen Wochen vor Budapest werden wir uns voll und ganz darauf konzentrieren, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, um bei den letzten beiden Rennen vor der Sommerpause wieder in konkurrenzfähiger Form zu sein.»

Guanyu Zhou (15.): «Insgesamt denke ich, dass wir an diesem Wochenende einfach kein Glück hatten. Das Safety Car kam heraus, als ich bereits an der Box war, und das zwang mich, noch einmal zu wechseln, um nicht auf den harten Reifen hinten bleiben zu müssen. Darüber hinaus blieb leider wieder einmal ein Abriss in meiner Bremsleitung stecken, was mein Rennen ziemlich beeinträchtigte, da wir zum dritten Mal an die Box fahren mussten, um ihn zu entfernen. Was die Upgrades angeht, die wir an diesem Wochenende gebracht haben, denke ich, dass wir noch mehr Arbeit vor uns haben: Andere Teams haben wichtige Pakete gebracht und konnten dadurch einen guten Sprung nach vorne machen. Ich denke, das Potenzial für uns ist da, aber wir müssen definitiv an dem neuen Aeropaket arbeiten, um die zusätzliche Leistung zu erhalten, die wir brauchen, um wieder in die Punkte zu kommen»

Alessandro Alunni Bravi, Teamsprecher: «Heute müssen wir unserem Team und unseren Fahrern Anerkennung für die geleistete Arbeit zollen, in einem Rennen, das für uns nicht einfach werden sollte: Insgesamt haben wir zehn Positionen zurückgewonnen, acht mit Valtteri und zwei mit Zhou, was beweist, dass wir in den Kampf um Punkte eingreifen können, wenn wir ein perfektes Rennen fahren. Gestern war nicht unser Tag, und natürlich ist es nie einfach, von hinten zu starten, aber heute haben wir eine Verbesserung des Renntempos im Vergleich zu früheren Veranstaltungen gezeigt, was uns Zuversicht für die nächsten beiden Rennen vor der Sommerpause gibt. Dort wird unser Ziel sein, unser neues Paket weiter zu optimieren, um ab Freitag konkurrenzfähig zu sein und Positionen in der Konstrukteursmeisterschaft zurückzugewinnen.»

Valtteri Bottas (12.): «Ich denke, wenn man bedenkt, von wo aus wir gestartet sind, haben wir heute alles aus uns herausgeholt. Sowohl das virtuelle Safety Car als auch das Safety Car kamen zu einem für uns günstigen Zeitpunkt heraus, sodass wir an die Box kommen und etwas Zeit sparen konnten. Natürlich ist es nie einfach, von P20 zu starten, aber wir haben alles gegeben und das Beste aus unserem Paket herausgeholt. Mit den Upgrades, die wir an diesem Wochenende mitgebracht haben, konnten wir einen kleinen Schritt nach vorne machen, aber natürlich gibt es noch einiges zu tun: Andere Teams haben ebenfalls neue Teile mitgebracht, und ihre Verbesserungen waren offensichtlich. In den wenigen Wochen vor Budapest werden wir uns voll und ganz darauf konzentrieren, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, um bei den letzten beiden Rennen vor der Sommerpause wieder in konkurrenzfähiger Form zu sein.»

Guanyu Zhou (15.): «Insgesamt denke ich, dass wir an diesem Wochenende einfach kein Glück hatten. Das Safety Car kam heraus, als ich bereits an der Box war, und das zwang mich, noch einmal zu wechseln, um nicht auf den harten Reifen hinten bleiben zu müssen. Darüber hinaus blieb leider wieder einmal ein Abriss in meiner Bremsleitung stecken, was mein Rennen ziemlich beeinträchtigte, da wir zum dritten Mal an die Box fahren mussten, um ihn zu entfernen. Was die Upgrades angeht, die wir an diesem Wochenende gebracht haben, denke ich, dass wir noch mehr Arbeit vor uns haben: Andere Teams haben wichtige Pakete gebracht und konnten dadurch einen guten Sprung nach vorne machen. Ich denke, das Potenzial für uns ist da, aber wir müssen definitiv an dem neuen Aeropaket arbeiten, um die zusätzliche Leistung zu erhalten, die wir brauchen, um wieder in die Punkte zu kommen»

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