Schumi und Mazepin in guten Händen
Haas-Chef Steiner – Psychologe und Psychiater

Wer hat den schwierigsten Job in der Formel 1? Eine Frage, die 2021 leicht zu beantworten ist: Günther Steiner (56). Seit 2015 ist der Südtiroler Team-Direktor bei Haas. Schon zu den Zeiten von Grosjean und Magnussen war er Psychologe und Psychiater.
Publiziert: 28.04.2021 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2021 um 01:02 Uhr
Roger Benoit

Jetzt muss der frühere Eishockey-Torhüter die medialen Attacken gegen seine beiden unerfahrenen Piloten Nikita Mazepin (22) und den um 20 Tage jüngeren Mick Schumacher abwehren. Er tut dies nach aussen gelassen, auch wenn er innerlich kocht.

Resultatmässig durch die Hölle

Steiner: «Wir können den beiden 2021 kein besseres Auto anbieten, weil wir alle Hoffnungen und Energien auf die Entwicklung des nächstjährigen Autos legen.»

Also müssen der Russe und der Deutsche mit dem Schweizer Pass jetzt wohl auch beim ersten Doppelrennen in Portugal und Spanien resultatmässig durch die Hölle. Und jeder WM-Punkt wäre ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk.

Der Mann, der bei Haas-Ferrari alles im Auge behält: Günther Steiner.
Foto: Getty Images
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Der Weg in eine bessere Zukunft?

Die ersten beiden Rennen zeigten klar, dass Haas-Ferrari kaum vom Fleck kommt. Dafür drehte sich das Duo (vor allem Mazepin) durch die Gegend und haute das neue Spielzeug auch mal gegen die Wand.

Steiner: «Wir sind alle in einem Lernprozess. Das wissen unsere Partner und die Fahrer. Natürlich ist Teambesitzer Gene Haas nicht glücklich, aber er geht den Weg in eine bessere Zukunft mit uns.»

Ohne Papa nicht in der Formel 1

Begleitet vom weissrussischen Milliardär Dmitri Mazepin (53), der als Hauptsponsor und Vater des GP-Neuling alle finanziellen Probleme löst. Und so auch die Zukunft seines Sohnes sichert. Eins ist klar: Ohne Papa wäre Nikita jetzt nicht in der Formel 1.

Steiner: «Er ist manchmal noch zu ungeduldig. Er muss ruhiger werden und Erfahrungen sammeln. Bei Mick ist die Situation anders: Er ist total fokussiert, fleissig und will natürlich seinen Vater stolz machen.»

Wie viel Geduld hat Schumick?

Hat Schumick im grossen Druck und Erwartungshaltung der Öffentlichkeit aber auch die nötige Geduld, um seine Resultate (zweimal 16.) zu akzeptieren und seine Reifenprobleme in den Griff zu bekommen? Der fast krankhafte Ehrgeiz ist in der Schumacher-Familie noch nie ein Fremdwort gewesen.

Auch für Günther Steiner werden die nächsten Monate zu einem emotionalen Ritt durch die Gefühlswelt. Er muss seine Fahrer aufmuntern, schützen und dennoch auch mal kritisieren. Trotz des momentan schwierigsten Job im GP-Zirkus hat, scheitern wird der Mann mit der lockeren Zunge kaum.

Mit Lauda entlassen …

Nicht wie vor 20 Jahren als er von seinem Kumpel Niki Lauda zu Jaguar geholt wurde – das Formel-1-Projekt ging in die Hosen und beide wurden auf die Strasse gestellt. 2004 wurde das Jaguar-Team von Red Bull Racing gekauft …

Kanada-GP abgesagt, Türkei springt ein

Der GP Kanada findet auch in diesem Jahr nicht statt. Das geben die Organisatoren am Mittwoch bekannt. In Montréal sollte am 13. Juni das 7. von 23 geplanten Saisonrennen über die Bühne gehen. An diesem Termin fährt die Königsklasse nun stattdessen in der Türkei.

Im Kampf gegen Corona setzt Kanada auf eine rigide Einreisepolitik für Ausländer mit 14-tägiger Quarantäne. Zudem muss die Strecke auf der Île Notre Dame mit mehreren Wochen Vorlauf aufgebaut werden. 2022 soll in Montréal wieder gefahren werden. Zuletzt war auch der Nürburgring als Ersatzkandidat gehandelt worden, Istanbul erhielt aber den Zuschlag. (sid)

Der GP Kanada findet auch in diesem Jahr nicht statt. Das geben die Organisatoren am Mittwoch bekannt. In Montréal sollte am 13. Juni das 7. von 23 geplanten Saisonrennen über die Bühne gehen. An diesem Termin fährt die Königsklasse nun stattdessen in der Türkei.

Im Kampf gegen Corona setzt Kanada auf eine rigide Einreisepolitik für Ausländer mit 14-tägiger Quarantäne. Zudem muss die Strecke auf der Île Notre Dame mit mehreren Wochen Vorlauf aufgebaut werden. 2022 soll in Montréal wieder gefahren werden. Zuletzt war auch der Nürburgring als Ersatzkandidat gehandelt worden, Istanbul erhielt aber den Zuschlag. (sid)

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