Foto: Lukas Gorys

Trockenes Training in Spa
Bulle Max vorne – Alfa-Sauber-Duo vor Ferrari

Der Finne Valtteri Bottas feierte seinen 31. Geburtstag auf einer trockenen Strecke in Spa. Der für drei Tage angekündigte Regen soll erst am Samstag die Formel 1 stören. Tagessieg für Verstappen vor Ricciardo – und neues Debakel für Ferrari!
Publiziert: 28.08.2020 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 19:14 Uhr
Max Verstappen lässt es am Freitag krachen. Im zweiten Training ist er der Schnellste.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit aus Spa (Text) und Lukas Gorys (Bilder)

Am Nachmittag haben die schwarzlackierten Mercedes Konkurrenz bekommen. Verstappen unterstrich mit der Tages-Bestzeit seine Titel-Ambitionen.

Renault plötzlich da...

Und Daniel Ricciardo liess es im Renault endlich wieder mal krachen – 0,048 Sekunden zurück. Der Australier (2021 bei McLaren-Mercedes) hatte hier 2014 für Red Bull gewonnen. Dieses Jahr wartet er aufs erste Podest...

Geburtstagskind Bottas, das auf der 7004 Meter langen Strecke in den Ardennen noch keinen Blumentopf gewann, gibt sich trotz den 43 Punkten Rückstand auf WM-Leader Hamilton optimistisch: «Ein Titelkampf ist erst verloren, wenn die letzte theoretische Chance vorbei ist!»

«Nur Max kann Lewis gefährden»

Für Lewis Hamilton (35) hat das Jahr 2020 trotz bisher vier Erfolgen erst begonnen. «Wir haben ja vielleicht noch elf Rennen vor uns. Da kann viel passieren.» Und die 37 Punkte Vorsprung auf Max Verstappen (22) im Red Bull-Honda sind ja auch noch keine Weltreise.

«Wir dürfen hoffen. Max ist fahrerisch sicher der einzige, der Hamilton Probleme machen kann», sagt Bullen-Motorsportchef Helmut Marko (77).

Mini-Strecke in Bahrain

Nun, die letzten drei Grossen Preise sollen zweimal in Bahrain (29. November und 6. Dezember) sowie in Abu Dhabi (13. Dezember) steigen. Allerdings sind im Nahen Osten noch viele Grenzen geschlossen.

Das Königreich Bahrain hat jetzt seine neue Strecke vorgestellt. Denn für das zweite Rennen wird in der Wüste ein anderes Layout benutzt. So entsteht neben Monaco in Sakhir mit 3,543 km Länge die zweitkürzeste Formel-1-Strecke.

Pole-Zeit knapp 50 Sekunden

Total sind am Nikolaus-Tag 87 Runden vorgesehen. Und die Pole-Zeit soll nach ersten Hochrechnungen etwa 52 Sekunden betragen. Alfa-Sauber-Chef Fred Vasseur: «Wir nehmen auch diese Herausforderung an!»

«Das motiviert Kimi»

Der französische General aus Hinwil ist weiter überzeugt, dass der C39 kein Fehlgriff ist. Vasseur: «Wir machen kleine Fortschritte. Jetzt müssen wir sie nur noch auf der Strecke umsetzen, uns besser qualifizieren und Punkte holen!»

Und dann lachte er: «Nach dem ersten Training lag Räikkönen schon mal vor beiden Ferrari. Das sind die Momente, die Kimi sicher noch mehr motivieren.» Schlusslicht dagegen war sein Teamkollege Antonio Giovinazzi mit einem Wasserleck nach zwei Einführungsrunden...

Antonio 0,035 vor Kimi

Am Nachmittag wollte es der Italiener dann nach der 90 minütigen Zwangspause wissen. Giovinazzi lieferte sich ein internes Duell mit Kimi und gewann es um 0,035 Sekunden.

Und auch hier der rote Schock: beide Ferrari mit Vorjahressieger Leclerc (15.) und dem unsicher gewordenen Vettel (17.) lagen hinter dem Alfa-Sauber-Duo. Eine Blamage vor dem 998. Formel-1-Rennen von Ferrari.

Stroll/Pérez glänzen weiter

Die «Pink Panther» von Racing Point-Mercedes haben sich 2020 etabliert. Die Frage bleibt: Was passiert mit den Fahrern, wenn Sebastian Vettel (33) tatsächlich 2021 zu dem Team (dann Aston Martin) wechselt, das den Mercedes vom letzten Jahr so genau kopiert hat?

Ist es Sergio Pérez (30), der gehen müsste? Oder ist es sogar Lance Stroll (21), der immer besser in Fahrt kommende Sohn des Teambesitzers? Für Spa war mal eine Entscheidung angesagt. Aber will man mit einer frühen Bekanntgabe wirklich das harmonische Duo des aktuellen WM-Dritten (trotz 15 Punkten Abzug) in ein Chaos stürzen?

Haas: Zwei Motorenwechsel

Einen verlorenen Tag verzeichnete Haas-Ferrari mit zwei Motorenwechsel am Morgen und den wenigsten Runden am Nachmittag. Klar, dass Magnussen und Grosjean wieder einmal richtig angefressen sind.

Dagegen freuten sich die Williams-Mercedes-Piloten Russell und Latifi. Sie arbeiten sich mit immer schnelleren Zeiten vom Ende weg. Und der kürzliche Teamverkauf an den US-Investor Dorilton hat die finanzielle Lage beim 114fachen GHP-Sieger entschärft.

Steckt Bernie dahinter?

Teamchefin bleibt wohl Claire Williams (44). Sie geriet am Freitag ins mediale Kreuzfeuer, konnte aber keine Frage über die wahren Besitzverhältnisse mit einem klaren Statement beantworten.

Nur auf die Frage, ob es sich bei den neuen Besitzern vielleicht sogar um einen Gruppe mit Bernie Ecclestone (89) im Hintergrund handle, sagte Claire: «Das kann ich verneinen ein. Ich habe erst kürzlich mit Bernie gesprochen...»

Die Resultate des ersten freien Trainings

Pole für Supertalent Tsunoda – Schumi 7.

Die Formel 2 ist ein Jahr nach dem Todessturz des Franzosen Anthoine Hubert zurück in Spa. Nicht nur F1-Star Gasly und Correa, der beim Horror-Crash beinahe ein Bein verlor und im Rollstuhl sitzt, legten Blumen an der Unfallstelle nieder. Und gestern kämpfte die Formel-2-Meute dort bereits wieder mit über 250 km/h um die Pole-Position. Diese ging an den Japaner Tsunoda, der als Red Bull-Schützling nach dem WM-Finale in Abu Dhabi den GP-Wagen von Alpha Tauri testen darf! Platz zwei für den Russen Mazepin. Dann gleich die nächste Japan/Russland-Startreihe: Matsushita und Shwartzman. Erst auf Position sieben, 0,004 vor dem Genfer Delétraz, startet am Samstagabend der Deutsche Mick Schumacher (21). Gesamtleader Ilott (Gb) muss sogar als Zwölfter starten. (R.B.)

Die Formel 2 ist ein Jahr nach dem Todessturz des Franzosen Anthoine Hubert zurück in Spa. Nicht nur F1-Star Gasly und Correa, der beim Horror-Crash beinahe ein Bein verlor und im Rollstuhl sitzt, legten Blumen an der Unfallstelle nieder. Und gestern kämpfte die Formel-2-Meute dort bereits wieder mit über 250 km/h um die Pole-Position. Diese ging an den Japaner Tsunoda, der als Red Bull-Schützling nach dem WM-Finale in Abu Dhabi den GP-Wagen von Alpha Tauri testen darf! Platz zwei für den Russen Mazepin. Dann gleich die nächste Japan/Russland-Startreihe: Matsushita und Shwartzman. Erst auf Position sieben, 0,004 vor dem Genfer Delétraz, startet am Samstagabend der Deutsche Mick Schumacher (21). Gesamtleader Ilott (Gb) muss sogar als Zwölfter starten. (R.B.)

Juan Manuel Correa (l.) wurde damals beim Crash schwer verletzt. Nun kehrt er an die Unfallstelle zurück.
Lukas Gorys
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