Alonso gegen Ricciardo: Es geht um 10 Millionen
Das Charakter-Duell

Für Alpine und McLaren-Mercedes gehts in den letzten WM-Rennen um richtig viel Geld. Doch sowohl Fernando Alonso (haut Ende Jahr ab) als auch Daniel Ricciardo (wird entlassen) gelten nicht als Teamplayer. Willkommen zum Formel 1 inside von Roger Benoit.
Publiziert: 13.08.2022 um 16:58 Uhr
Roger Benoit

Der Zug nach vorne ist mit Red Bull, Ferrari und Mercedes abgefahren. Der Wagen dahinter bildet mit Alfa-Sauber neun Rennen vor dem Ziel keine Gefahr mehr. So kämpfen Alpine (99 Punkte) und McLaren-Mercedes (95) allein um den vierten WM-Platz. Wer gewinnt, kassiert sicher 10 Millionen Dollar mehr als der Rivale.

So würde Alpine sein Gesicht verlieren

Das Problem der beiden Teams ist ab Spa am 28. August der zweite Mann im Team. Fernando Alonso (41) haut bei den Franzosen ab, weil man ihm keinen Zweijahresvertrag offerierte. Diesen bekam er sofort beim WM-Neunten Aston Martin-Mercedes. Bei den Briten wird Daniel Ricciardo (33) spätestens am 20. November beim Finale in Abu Dhabi entlassen. Ein neues Team hat er noch nicht gefunden. Renault (jetzt eben Alpine) würde sein Gesicht verlieren, wenn man zwei Jahre nach seinem nicht ganz unfreiwilligen Abschied ihn wieder zurücknehmen würde. Mit Oscar Piastri (21) steht der neue orange Mann ja fest, wenn er vor Gericht gegen Kläger Alpine nicht alles verliert und pausieren muss.

Jetzt zählt jeder WM-Punkt

Alonso gegen Ricciardo. Da steht eine Frage im Vordergrund: Wer hat noch mehr Lust, sich für ein «altes» Team einzusetzen? Jetzt zählt jeder WM-Punkt, es wird also auch eine Frage des Charakters werden. Beide Piloten gelten seit Jahren nicht gerade als Teamplayer. Vor allem Alonso (41:58 gegen Kollege Ocon zurück) spielt politisch seit Jahren an vorderster Front. Und Ricciardo (19:76 gegen Norris hinten) wird sein Dauergrinsen langsam einstellen müssen. Es würde nicht mehr zu seinem Frust passen. Eine gültige Prognose, wer das Charakter-Duell um 10 Millionen Dollar gewinnt, ist kaum abzugeben.

99:95 – nur vier WM-Punkte trennen Alpine (Alonso, vorne) von McLaren-Mercedes (Ricciardo, hinten).
Foto: Lukas Gorys
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Ferienzeit: Hamilton in Afrika, Bottas in den USA

Der Kurzurlaub in der Formel 1. Hamilton meldete sich schon vor Tagen aus Afrika (Namibia): «Ein GP-Sieg muss 2022 her!» Bottas fühlt sich auf einer Farm in Wyoming (USA) als Traktorfahrer wohl: «So glücklich wie dieses Jahr fühlte ich mich in der Formel 1 noch nie!» Noch besser würde es ihm gehen, wenn man in zwei Wochen endlich das Startproblem loswird. Das ganze System wird ausgetauscht – musste man da für Ferrari das Versuchskaninchen spielen? Aufgepasst, der Formel-2-Gesamtzweite Pourchaire aus der Sauber Academy posaunte im Internet: «2023 fahre ich sicher nicht mehr in der Formel 2.» Dazu müsste er Meister werden. Und sonst? Den Sitz bei Alfa-Sauber behält Zhou!

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