SCB-Star Scherwey
«Auch ich brauchte diesen Tritt in den Hintern»

Seit der SCB die Fans zu Aussprache in die Kabine eingeladen hat, holen die Berner Sieg um Sieg.
Publiziert: 21.11.2021 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2021 um 14:06 Uhr
Angelo Rocchinotti

Der SCB lag am Boden, liess das 3:6 gegen Davos einfach über sich ergehen. Die Zuschauer reagierten aufgebracht. 60 Fans verlangten nach dem Captain-Team. 15 wurden sogar in die Kabine eingeladen, hielten vor versammelter Mannschaft eine Rede, forderten Kampfgeist, Leidenschaft und Stolz ein. Die Episode liegt einen Monat zurück. Seither hat der SCB sechs von sieben Partien gewonnen. Zufall? «Nein», sagt Stürmer Tristan Scherwey.

«Ich glaube nicht an Zufälle und bin überzeugt, dass diese Geschichte einen extrem grossen Einfluss auf uns hatte.» Auf den Einwand, er könne schlecht eine andere Antwort geben, sagt der 30-Jährige energisch: «Das meine ich ernst! Unser aller Herz schlägt für den SCB. Wir sahen den Fans in die Augen und erkannten, wie sehr sie litten. Das ging uns nahe. Umso schöner, konnten wir eine Reaktion zeigen.»

«Nicht einverstanden»

Scherwey ist ein Musterprofi, ein Leader auf und neben dem Eis. Zurücklehnen? Das gibt es beim Powerstürmer nicht. Immer wieder wurde ihm gesagt, er selbst brauche sich ja keine Vorwürfe zu machen. Er würde stets vollen Einsatz geben. Doch Scherwey sagt: «Damit war ich nicht einverstanden. Die Kritik ging mich durchaus auch etwas an. Ich war nicht zufrieden mit meinen Leistungen, spürte, dass etwas fehlt. Auch ich brauchte diesen Tritt in den Hintern.»

Kann wieder lachen: SCB-Stürmer Tristan Scherwey.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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In den ersten zwölf Partien gelang dem Energiebündel bloss ein Tor. Nun hat er in den letzten sieben Partien fünfmal getroffen, schnürte beim 6:1-Sieg gegen die Lions am Samstag einen Doppelpack. Scherwey wirkt mit seiner Energie ansteckend. «Ich wusste immer, dass wir zu mehr fähig sind. Doch es wollte einfach nicht funktionieren. Das war frustrierend.»

«Fühlen uns wohler»

Man komme nun mit dem System des neuen Trainers Johan Lundskog besser zurecht. «Es wird oft gesagt, es brauche nach einem Trainerwechsel Zeit. Ich bin kein Fan solcher Aussagen. Trotzdem fühlen wir uns mittlerweile viel wohler und setzen konsequenter um, was verlangt wird.»

Doch trotz den Erfolgen sagt Scherwey: «Es gibt keinen Grund zur Zufriedenheit. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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