Fribourg schliesst zum EVZ auf
Davos beisst sich an Lugano die Zähne aus

Der HC Davos findet gegen Lugano keine Lösung und Gottéron feiert in Biel einen Auswärtssieg. Der National-League-Sonntag im Überblick.
Publiziert: 27.12.2020 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2020 um 20:32 Uhr
0:3-Heimpleite für den HCD: Die Davoser finden gegen Lugano keine Lösung.
Foto: keystone-sda.ch
1/10
Dino Kessler und Christoph Schär

HC Davos – HC Lugano 0:3

Für die Davoser Zuschauer, die sich das Spiel auf dem Parkplatz vor der Arena im Autokino anschauen, ist es bei zwei Grad unter Null eine Vorführung mit Rasse und Klasse und einiger Spannung. Nur das Schlussbouquet passt irgendwie nicht in diesen Rahmen. Es fehlt die erwärmende Pointe.

Das Autokino ist eine zündende Idee der Marketingabteilung des Traditionsvereins. Auf dem sportlichen Glatteis sucht der Klub gegen den HC Lugano vergeblich nach Geistesblitzen und etwas Dusel, um eine gut strukturierte Abwehr mit einem stilsicheren Torhüter zu überwinden. Enzo Corvi schiesst bei seiner erstklassigen Möglichkeit im ersten Abschnitt Torhüter Schlegel aus kurzer Distanz an, bei Luca Hischier geht einmal im dümmsten Moment der Stock zu Bruch, beim nächsten Mal trifft er die Scheibe nicht richtig und Perttu Lindgren trifft nur Metall. Die angriffslustigste Mannschaft der Liga bleibt für einmal ohne Treffer.

Die strukturellen Schwächen in der Abwehr kann der HCD teilweise korrigieren, aber (noch) nicht über die volle Spieldistanz von 60 Minuten. Im letzten Abschnitt fehlen plötzlich die taktische Disziplin und die Geduld, um Lugano konsequent unter Druck zu setzen und die Partie unter Strom zu halten. Die Entscheidung fällt mit dem 3:0 durch den finnischen Mittelstürmer Jani Lajunen. Dabei wird sein Davoser Gegenspieler Corvi von der Scheibe angezogen, der freie Mann vor dem eigenen Tor gerät in Vergessenheit. Das wars. Ein bitterer Nachmittag für den technisch brillanten Corvi, der zwischendurch immer wieder an gefährlichen Angriffen beteiligt ist. Allerdings gehört die Kontrolle über die eigene Zone auch zum Pflichtenheft eines Mittelstürmers. Lugano zementiert den Ruf einer solid strukturierten und disziplinierten Mannschaft, die jederzeit Umschalten und auf Schwächen des Gegners reagieren kann.

Der Beste: Schlegel (Lugano). Einmal mit etwas Dusel gegen Corvi, ansonsten mit starken Reflexen und stets kühlem Kopf.

Die Pflaume: Corvi (Davos). Vergibt die grösste Chance zu Beginn der Partie. In der eigenen Zone zu pomadig.

Die Tore: 25. Chiesa (Boedker) 0:1. 42. Herburger (Bürgler, Bertaggia) 0:2. 46. Lajunen (Walker) 0:3.

Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier.

EHC Biel – HC Fribourg-Gottéron 1:3

Biel gibt gegen Fribourg zunächst den Ton an, die grossen Chancen aber hat Gottéron. DiDomenico verfehlt das weit offene Tor, und Marchon lupft den Puck genau in den Fanghandschuh von EHCB-Keeper van Pottelberghe.

Kaltblütiger ist dann Killian Mottet, der die Gäste kurz vor der ersten Pause im Powerplay in Führung schiesst. Van Pottelberghe hat zwar freie Sicht, ist gegen diesen Hammer aber machtlos.

Ähnliches Bild in Abschnitt zwei. Die Seeländer haben mehr Spielanteile und auch mehr Abschlüsse, jubeln können aber erneut nur die Fribourger. Der Ex-Bieler Jecker übertölpelt mit seinem Solo hinter dem Tor durch und dem herrlichen Zuspiel auf 2:0-Schütze Herren die komplette Abwehr des Heimteams.

Und schliesslich sorgt Mottet mit seinem Ablenker zum 3:0 noch vor der zweiten Pause für die Vorentscheidung. Der einstige Schwalbenkönig, der sich im Sommer drei Kilo Muskelmasse antrainierte, um standhafter zu werden, steht nun schon bei zwölf Saisontreffern und ist damit drittbester Torschütze der Liga.

Cunti hält die Bieler Hoffnung mit seinem 1:3 zwar noch etwas am Leben, um noch einmal zurückzukommen fehlt – insbesondere dem besten Powerplay der Liga – an diesem Abend aber die letzte Entschlossenheit.

Für Fribourg, dessen Coach Christian Dubé diesmal nicht mehr im Weihnachtsanzug, dafür im schmucken Festtagspulli an der Bande steht, gehen damit zwei Serien weiter: In der Meisterschaft gelingt der fünfte Sieg in Folge und Lieblingsgegner Biel wird zum sechsten Mal in Serie bezwungen.

Der Beste: Killian Mottet (Fribourg). Erzielt seine Saisontore 11 und 12. Erst mit Wucht, dann mit viel Gefühl.

Die Pflaume: Toni Rajala (Biel). Der sonst so kaltblütige Finne schiesst viel, aber für seine Verhältnisse viel zu ungenau.

Die Tore: 19. Mottet (Sprunger, Gunderson/PP) 0:1. 33. Herren (Jecker, DiDomenico) 0:2. 37. Mottet (Gunderson, Jecker) 0:3. 49. Cunti (Hügli, Fey) 1:3.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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