So funktioniert die Olympia-Blase in Peking
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Helfer dürfen nicht mehr raus:So funktioniert die Olympia-Blase in Peking

Nati-Direktor Lars Weibel über schlecht informierte Spieler
Was sagen Sie zu den wirren Aussagen von Vermin?

Joël Vermin machte zuletzt irritierende Aussagen zu Olympia. Nati-Direktor Lars Weibel nimmt im Interview dazu und zum Vorwurf, mangelhaft zu informieren, Stellung.
Publiziert: 05.01.2022 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2022 um 14:06 Uhr
Stephan Roth

Herr Weibel, haben Sie die Aussagen von Nati-Stürmer Joël Vermin zu Olympia gelesen?
Lars Weibel:
Ja, das habe ich.

Das sagte Vermin zu Olympia

«Im Moment ist unklar, ob die Spiele überhaupt stattfinden werden. Und auch, ob die Schweiz wirklich daran teilnehmen wird. Die Massnahmen in China im Falle eines positiven Tests sind rigoros. Wenn man dort positiv getestet wird, bist du wirklich wie im Gefängnis», erklärte Servette- und Nati-Stürmer Joël Vermin gegenüber Keystone-SDA.

Nati-Stürmer Joël Vermin.
keystone-sda.ch

«Im Moment ist unklar, ob die Spiele überhaupt stattfinden werden. Und auch, ob die Schweiz wirklich daran teilnehmen wird. Die Massnahmen in China im Falle eines positiven Tests sind rigoros. Wenn man dort positiv getestet wird, bist du wirklich wie im Gefängnis», erklärte Servette- und Nati-Stürmer Joël Vermin gegenüber Keystone-SDA.

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Und was sagen Sie dazu?
Das sind Aussagen, die ich nicht bestätigen kann. Derzeit darf man davon ausgehen, dass die Olympischen Spiele in Peking stattfinden werden. Und die Frage, «gehen wir oder gehen wir nicht?», stellt sich für uns als Mitglied des internationalen Eishockey-Verbandes IIHF nicht. Wir sind verpflichtet teilzunehmen und müssten mit Konsequenzen rechnen, wenn wir ohne ganz triftigen Grund absagen würden. Und auch wenn die Umstände aktuell natürlich zugegebenermassen speziell und herausfordernd sind, so haben die Olympischen Spiele für uns als Verband sportlich trotzdem eine riesige Bedeutung.

Nati-Direktor Lars Weibel hat mit Joël Vermin über dessen Olympia-Aussagen gesprochen.
Foto: freshfocus
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Vermin hat auch noch davon gesprochen, dass man «wirklich wie im Gefängnis», sei, wenn man in Peking positiv getestet werde.
Das ist sicher nicht so. Und im Olympischen Dorf sind die Bedingungen fast luxuriös und man hat viel mehr Möglichkeiten und Auslauf als in einer Bubble bei einer Eishockey-WM.

Das ist schön und gut. Aber was passiert nun tatsächlich, wenn jemand in Peking positiv getestet wird?
In der NHL wurden ja diese Fabelzahlen herum geboten, dass man drei bis fünf Wochen festgesetzt werden könnte. Dabei sind es im schlimmsten Fall zehn Tage, wenn man nicht schon vorher zwei negative Tests vorweisen kann. Und man muss auch schauen, ob jemand Symptome hat. Wie in einem Gefängnis wird es jedenfalls nicht sein. Professionelle ärztliche Betreuung ist gewährleistet, wenn jemand erkrankt. Und ich denke, die Chance, dass das passiert, ist sehr klein.

Warum wissen die Nati-Stars nicht, was läuft? Da müssen Sie sich den Vorwurf gefallen lassen, dass Sie nicht ausreichend informieren.
Nein, wir leiten alle Informationen weiter. Wir haben beim Camp im Dezember in Visp zusammen mit Swiss Olympic auch gezeigt, wie die Verhältnisse sind. Wir sind auch in regem Austausch mit Jonas Hiller von der Spielervereinigung und mit der Liga. Wir möchten so transparent wie möglich sein. In einer schwierigen Situation muss man Vertrauen schaffen, Ängste abbauen und Infos sofort eins zu eins weitergeben.

Das scheint zumindest im Fall von Joël Vermin nicht gelungen zu sein.
Ich habe mit Joël gesprochen. Einige Aussagen waren sicher nicht ganz vorteilhaft. Doch er ist motiviert, in Peking dabei zu sein, wenn er aufgeboten wird. Bisher haben wir nur Fragen, aber keine Bedenken von Spielern bezüglich Olympia gehört.

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