Statistiken zeigen jedoch: Weltweit werden Mütter älter
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Jüngste Grossmutter:«Alle denken, ich sei die Mutter»

Was für eine Familie!
Urgrossmutter ist 59, Grossmama 40, Mami 16

Mit 16 und 17 Jahren wurden Fior und David aus Zürich unerwartet Eltern. Seither steht nicht nur das Leben der beiden Teenies auf dem Kopf, auch Grossmami Cristiane (40) und Urgrossmami Cristina (59) müssen kräftig mit anpacken.
Publiziert: 14.10.2020 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2020 um 18:42 Uhr
Michael Sahli

Als Fior (16) aus Zürich zum Arzt ging, hatte sie mit vielem gerechnet – nur nicht mit diesem Befund: Der Teenager, der gerade seine Lehre beginnen wollte, war im dritten Monat schwanger! «Es war ein Schock», sagt Fior zu BLICK. Papa David (17) steckt noch mitten in der Ausbildung zum Logistiker. Gefreut hat er sich trotzdem über die Botschaft: «Ich wusste sofort, dass wir es behalten und zusammen grossziehen werden.»

Am 23. Juni kam Adiela schliesslich zur Welt und ist seither der ganze Stolz der Eltern. Auch Davids Mutter Cristiane (40) und seine Grossmutter Cristina (59) sind begeistert von der Kleinen. Und ja: Die beiden Frauen sind nun junge Grossmutter und junge Urgrossmutter.

Die Familie mit Wurzeln in Brasilien, der Schweiz und der Dominikanischen Republik hilft den Teenie-Eltern, wo es geht. «Ich bin ja die einzige Erwachsene, abgesehen von der Urgrossmama», sagt Cristiane. Sie ist hin und her gerissen zwischen Freude und Sorge um die Eltern, die selber noch Kinder sind.

Mit 16 und 17 Jahren wurden Fior und David aus Zürich Eltern der kleinen Adiela. Grossmama Cristiane (40) und Urgrossmama Cristina (59) sind hin und weg.
Foto: Nathalie Taiana
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Grossmama wird oft für die Mama gehalten

«Sehr oft werde ich für die Mutter des Babys gehalten, wenn wir zusammen unterwegs sind», sagt die 40-Jährige, die im Zürcher Seefeld einen Beautysalon betreibt. «Wenn ich dann sage, wer die Eltern sind, schauen die Leute überrascht.»

Papa David (17) blickt dank der tatkräftigen Hilfe der Familie relativ entspannt in die Zukunft. «Nächstes Jahr mache ich den Lehrabschluss bei der Post in Affoltern am Albis ZH. Dann kann hoffentlich auch Fior ihre Ausbildung beginnen», so der leidenschaftliche Fussballer. Alles andere muss warten: Während ihre Freunde Reisen planen und Party machen, dreht sich das Leben der frischgebackenen Eltern um Nuggi und Windeln.

Ihren früheren Alltag ohne Verpflichtungen vermissen sie bisher nicht. «Wir waren schon vorher meist zu zweit unterwegs. Jetzt ist halt noch das Baby dabei, ein grosser Unterschied ist das nicht», sagt der Teenie-Papa. Und: «Ich finde das Leben besser als ohne Baby.» Die kleine Adiela ist gesund und zufrieden, weint fast nie. «Nur am Anfang hatte sie ein bisschen Bauchweh, ansonsten ist sie aber kerngesund», sagt die Mama. Ein Leben ohne das Baby kann sich hier niemand mehr vorstellen – genau wie Grossmami Cristiane: «Sie ist unser Sonnenschein!»

«Wenn wir erwachsen sind, wollen wir heiraten»

Ein normales Familienleben ist für die jungen Eltern trotz aller Freude noch nicht möglich. Nur schon, weil beide Elternteile noch in ihren eigenen Kinderzimmern wohnen. «Wir schauen einfach, dass wir uns so oft wie möglich sehen», sagt Fior. Sobald es möglich ist, will das Paar heiraten und zusammenziehen: «Wenn wir selbst erwachsen sind.»

Weitere Kinder sind übrigens nicht geplant. Und dass in 17 Jahren noch eine Generation dazukommen könnte, daran mag auch niemand denken. «Mach das ja nicht», sagt Grossmama Cristiane zum Baby – lachend, aber bestimmt.


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