Anfangs Februar war der Lastwagenchauffeur Marius M.* (27) mitten im Feierabendverkehr in eine stehende Autokolonne gerast und 15 Meter von der Sihlhochstrasse in Zürich-Wiedikon in die Tiefe gestürzt (BLICK berichterte). Beim Unfall wurden elf Personen verletzt. Marius M. brach sich beide Beine mehrfach.
Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Marius M. eingeleitet, wie die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt. Zudem hätten drei in den Unfall verwickelte Autofahrer Strafanzeige gegen ihn eingereicht. Der Chauffeur werde im Herbst nochmals einvernommen werden.
Der in Süddeutschland lebende Chauffeur hatte gegenüber BLICK mehrmals beteuert, er sei weder eingeschlafen noch abgelenkt gewesen. Fest steht bisher, dass der Lastwagen keine Defekte aufwies. Ausserdem seien weder Alkohol noch Drogen im Spiel gewesen.
Zuvor war spekuliert worden, dass M. bei einer Kollision mit mehreren Autos erschrocken ist und deshalb Fahrerflucht begehen wollte – und dabei den «Brückenstummel» erwischt habe. Gemäss der «NZZ» hat der Chauffeur nach dem ersten Auffahrunfall nicht gebremst, sondern beschleunigt – obwohl die Bremsen funktionierten. Deshalb stehe der Vorwurf der versuchten Fahrerflucht weiter im Raum.
Sollte sich dies bestätigen, kommt es zu einer Anklage für M. Wie die «NZZ» schreibt, könnte der Unfall für den Chauffeur auch finanzielle Folgen haben. Für den Schaden an der Brücke müsse nämlich entweder der Unfallverursacher oder seine Versicherung aufkommen. (stj)