Anfang Mai hat das St. Galler Strassenverkehrsamt die Autonummer «SG 4» auf dem Internet versteigert. Das Blech erzielte mit 179’800 Franken einen Rekordpreis: Noch nie hatte jemand im Kanton so viel für ein Nummernschild bezahlt. Schweizweit handelt es sich um den zweithöchsten Preis, der jemals für ein Autokennzeichen geboten wurde.
Doch bezahlt hat der in der Öffentlichkeit nicht bekannte Ersteigerer mit dem Nutzernamen «LIAG20» bis heute nicht – obwohl er mit der Abgabe des Höchstgebots dazu verpflichtet wäre. Dies sagt der stellvertretende Amtsleiter, Patrick Schnelli, gegenüber dem «Tagblatt». «Bis am Freitag war jegliche Kontaktaufnahme mit dem Nutzer ‹LIAG20› erfolglos», sagt Schnelli. Jetzt leitet das Strassenverkehrsamt die Betreibung ein.
Von zukünftigen Auktionen ausgeschlossen
Eine erste Frist für die Bezahlung lief bereits Mitte Juni ab. Damals zeigte sich der Leiter des Strassenverkehrsamt noch zuversichtlich. Der Kunde schon mehrere Kennzeichen ersteigert und immer bezahlt, sagte er zu «20 Minuten». Im Juli wurde dann die letzte Mahnung verschickt. Deren Frist ist nun abgelaufen – und von den 179'800 Franken fehlen noch immer jede Spur.
Schnelli: «Durch den Vorfall wird den Teilnehmenden hoffentlich nochmals klar, dass eine Auktion kein Spiel ist.» Der Ersteigerer wird nun von zukünftigen Auktionen des St. Galler Strassenverkehrsamts ausgeschlossen. Wenn die Rechnung trotz Betreibung nicht bezahlt wird, kommt «SG 4» erneut unter den Hammer. (noo)
