Abzock-Vorwürfe in Rorschach
Mit Park-App kostet Parkieren 50 Prozent mehr

Wer in der Neugasse in Rorschach parkieren will, zahlt für 15 Minuten 50 Rappen. Wird dafür die Parkingpay-App genutzt, zahlt man 50 Prozent mehr – also 75 Rappen. Doch es gibt einen Trick.
Publiziert: 11.12.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2023 um 12:22 Uhr

«Für den Nutzer fallen bei Parkingpay keine Extrakosten an», schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. Bequem mit dem Handy bezahlen, bereits an über 950 Ortschaften in der Schweiz. Und das ganz ohne Gebühren.

Doch keine Regel ohne Ausnahme: Für 15 Minuten Parkzeit müssen Autofahrer in der Neugasse in Rorschach 50 Rappen einwerfen. Zahlt allerdings jemand mit dem Handy per Parkingpay, gibts einen Zuschlag von 50 Prozent, es kostet somit 75 Rappen. Das berichtet das «St. Galler Tagblatt».

350'000 Franken durch Digitalparking

Wer mit Twint, Kreditkarte oder Postfinance bezahlt, muss je nach Parkplatz mit einem Zuschlag von 25 Rappen rechnen. Doch auch diese Zusatzgebühren lassen sich vermeiden: mit Vorauszahlung oder Lastschriftverfahren (LSV).

Die Neugasse in Rorschach SG.
Foto: Google Street View
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Im vergangenen Jahr hat die Stadt 350'677 Franken mit dem digitalen Parkieren eingenommen, wie Stadtschreiber Richard Falk dem «St. Galler Tagblatt» sagt. Das sind rund 17,5 Prozent der gesamten Jahreseinnahmen von rund 2 Millionen Franken.

Die Einnahmen aus den Parkgebühren werden laut Falke für Abschreibungen und Zinsen sowie für Betrieb und Unterhalt verwendet. Zudem fliessen rund 400'000 Franken aus der Spezialfinanzierung in den allgemeinen Stadtkassen-Haushalt.

Daten bis sechs Monate zugänglich

Ob Rorschach durch die Park-App Kosten spart, weil weniger Parkuhren geleert und gewartet werden müssen? «Das Digitalparking führt zu keinen wesentlichen Einsparungen», so der Stadtschreiber zur Zeitung.

Ist das Parkieren per App ein weiterer Versuch, an persönliche Daten zu gelangen? Denn je nach Standort bleiben die erfassten Daten bis zu sechs Monate lang zugänglich – zum Beispiel für die Bearbeitung von Bussenreklamationen.

Laut Falke gibt es keinen Grund zur Sorge: «Die Bestimmungen des Datenschutzes sind eingehalten. Die Daten der Nutzer werden weder ausgewertet noch für andere Zwecke verwendet.» (gs)

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