Neue Dialekt-Studie zeigt
In diesen Kantonen wird genauso langsam gesprochen wie in Bern

Der Dialekt gehört zu unserer Identität dazu und ist immer mal wieder Auslöser für kleine Seitenhiebe. Und eins vorweg, die Berner sind wirklich nicht die Schnellsten.
Publiziert: 25.03.2024 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2024 um 16:35 Uhr

Den Zürcher mag man eigentlich nirgends in der Schweiz so richtig, ausser in Zürich, der Berner ist der Gemütliche und beim Walliser kann man schon mal Mühe haben, alles auf Anhieb genau zu verstehen. Das alles ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Aber eins ist klar: Es geht um den Dialekt.

Für ihr Projekt «Swiss German Dialects Across Time and Space» haben Forschende der Universität Bern jetzt neue Daten gesammelt. Es wurden «Sprachdaten von 1016 Personen aus 127 Ortschaften erhoben», wie es auf sdats.ch heisst. Die Aufgenommenen unterscheiden sich in Geschlecht und Alter. 

Die Studie zeigt, dass junge Schweizerinnen das schnellste Mundwerk haben. Männer sprechen generell langsamer als Frauen – und was vielleicht nicht besonders erstaunt: Ältere Menschen reden langsamer als jüngere. Auch was wir über die Berner zu wissen glaubten, scheint sich zu bestätigen. In der Stadt ist man mit 257 Silben pro Minute eher gemächlich unterwegs. Etwas schneller sieht es auf dem Kantonsgebiet aus.

Der Dialekt gehört zu unserer Identität dazu und kann auch schonmal zu Missverständnissen oder Spötteleien führen.
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«Dialekte halten sich nicht an Kantonsgrenzen»

Obwohl noch nicht alle Daten wissenschaftlich ausgewertet wurden, lasse sich eine Tendenz erkennen, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. So werde in Schaffhausen und Graubünden eher langsam geredet, genauso wie aufgrund der geografischen Nähe in den angrenzenden Regionen im Thurgau sowie in St. Gallen. Doch auch dort gibt es tempomässig kantonale Unterschiede.

Am schnellsten reden übrigens die Menschen im Kanton Wallis. Mit bis zu 270,6 Silben ist man hier deutlich mehr auf Zack als im Rest der Schweiz. Und Dialektexperte André Perler ergänzt: «Dialekte halten sich nicht an Kantonsgrenzen.» Dass sich das Walliserdeutsch so klar von anderen Schweizer Dialekten unterscheide, liege an der «physisch-geografischen Abgrenzung durch die hohen Berge», nicht an Kantonsgrenzen. (dmo)

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