Wer jetzt noch an Corona stirbt
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Die meisten über 70 geimpft:Wer jetzt noch an Corona stirbt

Die meisten über 70 sind geimpft
Wer jetzt noch an Corona stirbt

Die Corona-Zahlen sinken, die Impfkampagne schreitet voran. Trotzdem kommt es manchmal noch zu Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Sogar der Piks schützt nicht zu Hundert Prozent.
Publiziert: 12.06.2021 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2021 um 19:46 Uhr
Georg Nopper

Inzwischen hatten in der Schweiz die meisten älteren Einwohner bereits den zweiten Piks. Laut Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gelten in der Altersklasse von 70 bis 79 Jahren 75 Prozent und bei den über 80-Jährigen 76 Prozent als vollständig geimpft. Insgesamt hat ein Viertel der Bevölkerung beide Dosen intus.

Trotz der fortgeschrittenen Impfkampagne kommt es in Altersheimen teilweise immer noch zu Corona-Ausbrüchen. Und ein Blick auf die täglich vom BAG aktualisierte Statistik zeigt: Die überwiegende Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 betreffen immer noch Menschen im Alter von über 70 Jahren.

Deshalb kommt es in Altersheimen wieder zu Corona-Ausbrüchen
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Trotz Impfung:Deshalb kommt es in Altersheimen wieder zu Ausbrüchen

Wirksamkeit kann mit zunehmendem Alter abnehmen

BAG-Sprecher Yann Hulmann sagt auf Anfrage von Blick, man verfolge die Entwicklung aufmerksam. Darüber erstaunt ist Hulmann jedoch nicht. «Kein Impfstoff ist zu 100 Prozent wirksam», sagt er. «Es ist davon auszugehen, dass Infektionsfälle bei vollständig geimpften Personen auftreten können.» Bei den in der Schweiz zugelassenen Wirkstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna beträgt die Wirksamkeit 95 Prozent bzw. 94 Prozent.

Eine Krankenschwester bereit eine Spritze für die Corona-Impfung vor.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Immunantwort auf die Corona-Impfung ist bei älteren Menschen und Personen mit einer Autoimmunerkrankung oder medikamentöser Immununterdrückung schwächer, wie Studien zeigen. «Die Wirksamkeit des Impfstoffs kann mit zunehmendem Alter abnehmen», sagt der BAG-Sprecher. Kommt es nach dem Piks zu einer Infektion, so glauben Experten, schwächt der Wirkstoff die Schwere des Krankheitsverlaufs immerhin ab.

Impfstatus wird seit Januar erfasst

Trotzdem ist es in der Schweiz vereinzelt zu Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gekommen, bei denen die Betroffenen vollständig geimpft waren, wie BAG-Zahlen zeigen. Eine Person gilt als vollständig geimpft, wenn sie beide Impfdosen intus hat und im Anschluss an die zweite Impfung 14 Tage vergangen sind.

Das BAG erfasst die Angaben zum Impfstatus seit dem 27. Januar, wie Hulmann gegenüber Blick erklärt. Bei 719 Todesfällen ist bekannt, ob die Personen geimpft waren oder nicht. Bei 702 dieser Fälle (97,6 Prozent) waren die Personen nicht oder nur teilweise geimpft.

17 vollständig Geimpfte verstorben

Vollständig geimpft waren die Verstorbenen laut BAG in 17 Fällen. Das sind 2,4 Prozent. Bei 208 weiteren Todesfällen, die dem BAG seit dem 27. Januar gemeldeten wurden, ist unklar, ob die betroffenen Personen geimpft waren oder nicht. So gibt es etwa im Kanton Zürich keine entsprechende Erhebung, wie die Gesundheitsdirektion auf Anfrage erklärt.

Bei den 17 Corona-Infizierten, die trotz vollständiger Impfung im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind, handelt es sich den BAG-Angaben zufolge in 16 Fällen um Personen im Alter von mindestens 80 Jahren. In einem Fall war die betroffene Person zwischen 50 und 59 Jahre alt.

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