Das grosse Summen bleibt aus
Stechmücken leiden enorm unter Dürre

Die Stechmücken haben es diese Saison nicht leicht: Die Blutsauger leiden unter der extremen Dürre. Wegen des ausbleibenden Regens fehlen ihnen die Brutstätten.
Publiziert: 17.08.2022 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2022 um 13:51 Uhr

Seit Wochen wird Europa von einer extremen Dürre-Periode heimgesucht. Seen und Flüsse trocknen immer mehr aus. Das Wasser ist knapper denn je. Doch nicht nur den Fischen, auch den Mücken macht die Dürre zu schaffen, berichtet die «Berner Zeitung».

«Mücken machen in der Natur durchaus Sinn»

Wer also dieses Jahr viele Mückenstiche hatte, dürfte zur Ausnahme gehören. Denn: Diesen Sommer sind weniger Stechmücken unterwegs. Was wie eine gute Nachricht klingt, ist für das Ökosystem eine Hiobsbotschaft. «Mücken machen in der Natur durchaus Sinn», sagt Mückenexperte Alexander Mathis zur «Berner Zeitung». «Das Schlimme ist die Trockenheit», so Mathis von der Universität Zürich. Wegen der anhaltenden Dürre mangle es den Stechmücken an Brutstätten.

Die surrenden Störenfriede legen ihre Eier nämlich vorzugsweise in Pfützen oder den Untertopf einer Pflanze. Damit die Larven schlüpfen und daraus eine Mücke entstehen könne, müsse das Wasser zehn bis 14 Tage liegen bleiben. Da in den vergangenen Wochen jedoch kaum Regen fiel, konnten sich weder viele Larven, noch Stechmücken entwickeln.

Wegen der Dürre gibt es wenigerStechmücken.
Foto: imago stock&people
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Kommen die Mücken in wenigen Tagen zurück?

Besser stünde es diese Saison um die Kriebelmücke. Im Gegensatz zur Stechmücke fühle die sich an Fliessgewässern wohl. Trockne der Fluss nicht komplett aus – wie beispielsweise die Emme dieses Jahr – sei der Lebensraum der Kriebelmücke nicht bedroht.

Aussehen tue die Mücke wie eine Fliege – dennoch sauge sie ebenfalls Blut, so Mathis. Ihr Stechrüssel sei um einiges grober als jener der Stechmücke. Dies merke man dann dementsprechend, wenn man gepikst werde: «Die Stiche tun dann sehr weh.» Immerhin: Die Kriebelmücke sei nicht in hohen Populationen vertreten. Im Allgemeinen sei bei stechenden Insekten an Gewässern praktisch kein Unterschied zu vorherigen Jahren zu erkennen.

Trotz weniger Blutsaugern das Jahr sollte man sich nicht zu früh freuen. Denn: Durch den Regen, der in den nächsten Tagen fallen werde, könnten sich in den gebildeten Pfützen Stechmücken bilden. «In manchen Jahren wurde im September die höchste Zahl an Mücken verzeichnet», so der Mückenexperte. (dzc)

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