Wasserstand vom Rhein sinkt dramatisch tief
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Problem für Frachter:Wasserstand vom Rhein sinkt dramatisch tief

Null-Grenze geknackt
Rhein erreicht Rekord-Tief

Seit Wochen herrscht in Europa eine extreme Dürre-Periode: Gewässer trocknen aus und Waldbrände halten die Feuerwehren auf Trab. Im deutschen Emmerich hat der Rhein nun sogar seinen Tiefststand erreicht: Am Dienstag ist der Wert von 0,0 gemessen worden.
Publiziert: 16.08.2022 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2022 um 17:25 Uhr

Seit Wochen kämpft Europa mit der enormen Trockenheit. Da kaum noch Regen fällt, kommt es zu verheerenden Waldbränden und ausgetrockneten Gewässern. Betroffen ist auch der Rhein. Wie die «Bild» berichtet, nähert sich der Niederrhein mittlerweile schon dem Nullpegel. Im deutschen Emmerich, nahe der niederländischen Grenze, habe der Pegelstand inzwischen gar einen Rekord-Tiefststand von 0 erreicht!

Wie die Zeitung schreibt, sei einem Mitarbeiter der Wasserstrassen und Schifffahrtsverwaltung zufolge am Dienstag der Wert 0,0 gemessen worden. Damit sei der bisherige Tiefstand vom Oktober 2018 von sieben Zentimetern unterschritten worden. Das bedeutet aber nicht, dass der Rhein nun gar kein Wasser mehr führt – der Pegel bezeichnet die Differenz zwischen Wasseroberfläche und dem Pegelnullpunkt.

Tiefe Pegelstände wirken sich auf Preise der Waren aus

Doch nicht nur der Rhein bekommt die dramatischen Folgen der Trockenheit zu spüren. Die Hitze liess auch den Wasserstand in der Spree im Osten von Deutschland massiv sinken.

Der Rhein hat im deutschen Emmerich nahe der niederländischen Grenze den Tiefststand erreicht.
Foto: IMAGO/Hannes P. Albert
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Mittlerweile habe man gar die Schleusen geschlossen, um das Wasser auf die Hauptgewässer des Flusses zu konzentrieren. Auch ein Fischsterben sei nicht ausgeschlossen.

Viele Gewässer gleichen inzwischen staubtrockenen Kratern. Die aktuelle Lage wirke sich dementsprechend auch auf die Wirtschaft, die Umwelt und den Mensch aus. Die tiefen Pegelstände erschweren mittlerweile den Warentransport: Da der Pegelstand teilweise derart tief ist, können gewisse Schiffe nicht mehr fahren oder sind gezwungen, weniger Ladung mitzunehmen. Dies wiederum habe direkte Auswirkungen auf die Preise der Waren.

«Solange es nicht regnet, geht es weiter bergab»

Auch weiter flussaufwärts sieht die Lage nicht rosig aus. Wie die Behörde in Duisburg mitteilte, könnte der Tiefststand von 153 Zentimetern am Dienstag unterschritten werden. «Solange es nicht regnet, geht es weiter bergab», so ein Sprecher der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung. Auch in Düsseldorf liege der Wasserpegel lediglich bei 31 Zentimetern.

Dies bekommt auch der Wassersport zu spüren: «Noch nie hat es für unsere Leistungssportler so einen Trainingsauftakt im Trockenen gegeben», so Maren Derlien (46), Sprecherin des «Ruderclub Germania Düsseldorf» zur «Bild». Knapp 100 Jugendliche und junge Erwachsene könnten sich derzeit nicht auf die anstehende Herbstsaison vorbereiten.

Auch die Flüsse in Baden-Württemberg und Bayern sind von der Dürre nicht verschont geblieben: Es fiel so wenig Wasser wie seit vielen Jahren nicht mehr. Wenn es so weitergehe, erreichen auch die Gewässer in Baden-Württemberg in den kommenden Tagen Niedrig-Rekorde, wie aktuelle Zahlen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe zeigen. Die Donau habe in Bayern bereits jetzt den Tiefststand seit 2018 erreicht. Am Dienstag sei bei der Donau in Pfelling bei Straubing ein Pegel von 223 Zentimetern gemessen worden. Zum Vergleich: 2018 war der Wert bei 228 Zentimetern.

Ob der angesagte Regen Ende Woche für Entspannung sorgt, wird sich zeigen. Fest steht: Europa hat seit vielen Jahren nicht mehr eine solch enorme Dürre-Periode erlebt. (dzc)

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