Hier schiessen die Wasserwerfer gegen Demonstranten
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Zertifikats-Gegner in Bern:Hier schiessen die Wasserwerfer gegen Demonstranten

Anti-Zertifikats-Demo in Bern eskaliert – Wasserwerfer im Einsatz
«Polizei verhindert möglichen Sturm aufs Bundeshaus»

Tausende Menschen haben am Donnerstagabend in Bern gegen die «Zerti-Diktatur» und den «Impfzwang» demonstriert. Auf dem Bundesplatz skandierten sie «Ueli»-Rufe und drückten gegen Absperrgitter. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein – Nause fürchtete Sturm aufs Bundeshaus.
Publiziert: 16.09.2021 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2021 um 09:23 Uhr
Martin Bruhin

Allein auf dem Berner Bahnhofplatz versammelten sich mehrere tausend Personen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete. Auf Transparenten waren Parolen zu lesen wie: «Nein zur Zerti-Diktatur» und «Nein zum Impfterror». Wiederholt wurde in Sprechchören «Liberté, liberté» gerufen.

Immer wieder waren auch Pfeifkonzerte zu hören. Viele Schweizer- und Kantonsfahnen waren zu sehen. Aufgerufen worden war zu der Kundgebung auf den sozialen Medien. Laut der Kantonspolizei Bern war die Demo nicht bewilligt.

Zertifikats-Gegner ziehen durch Bern
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Tausende demonstrieren:Zertifikats-Gegner ziehen durch Bern

Feuerwerk und Wasserwerfer

Aus Sicherheitsgründen mussten wegen des Umzugs in Bern laut Polizei auch mehrere Strassen gesperrt werden. Deshalb kam es zu Verkehrsbehinderungen – betroffen war auch der öffentliche Verkehr. Am späteren Abend meldet sich die Kantonspolizei Bern wieder mit einem Tweet. Offenbar drückten Demonstranten gegen die Sperre beim Bundeshaus. Die Polizei setzte einen Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, wie Livestreams von Demo-Teilnehmern zeigen. Darauf ist auch zu hören, wie Demonstranten vor dem Bundeshaus «Ueli» rufen.

Weil die Demonstranten am Abend gegen die Absperrung auf dem Bundesplatz drückten, setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein.
Foto: Screenshot Youtube
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Hier skandieren die Skeptiker Maurers Namen
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«Ueli, Ueli, Ueli»:Hier skandieren die Skeptiker Bundesrat Maurers Namen

Auf den Wasserwerfer-Einsatz reagierten einzelne Demonstrierende mit dem Werfen von Gegenständen in Richtung Bundeshaus und mit dem Abfeuern von Feuerwerkskörpern, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Laut einem Tweet der Polizei wird die Demo nun aufgelöst. Der Gründer der Bewegung «Mass-Voll», Nicolas Rimoldi, stachelte die Demo-Teilnehmer zuvor an: «Das Volk hat genug!», postete er auf Twitter.

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Eine Person verletzt

«Polizei verhindert möglichen Sturm aufs Bundeshaus. Heikler Einsatz an aggressiver Massnahmen-Skeptiker-Demo. Danke für das Vorgehen!», schreibt Sicherheitsdirektor Reto Nause (50) in einem Tweet. Damit werden Erinnerungen an die letzten Tage der Ära Trump wach, als Anhänger am 6. Januar 2021 das US-Kapitol stürmten. Die unbewilligte Demonstration löste sich gegen 22 Uhr auf.

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Kurz vor 23 Uhr zieht die Kantonspolizei Bern eine erste Bilanz: «Ein Verletzter nach Konfrontation zwischen Personengruppen, Angriffe mit Würfen und Feuerwerk auf Bundeshaus und Einsatzkräfte sowie Einsatz von Wasserwerfer, Reizstoff und Gummischrot», heisst es in einem Tweet.

Ausserdem wurde eine Person in Zusammenhang mit den Würfen von Gegenständen angehalten, in polizeiliche Räumlichkeiten gebracht und die Personalien aufgenommen.

Hier kommt es zum Gummischrot-Einsatz
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Bei Zertifikats-Demo in Bern:Hier kommt es zum Gummischrot-Einsatz

Rund 1000 Personen in Biel

Auch in Biel wurde am Abend laut gegen die Covid-Zertifikate demonstriert. Nach Angaben eines Reporters von Keystone-SDA waren rund 1000 Personen aus allen Altersgruppen anwesend. Auch sie skandierten «Liberté, liberté», verurteilten die Impfung von Kindern, hatten Transparente mitgebracht und schwenkten Fahnen.

Die Veranstaltung ging auf dem Zentralplatz zu Ende. Bereits seit mehreren Tagen waren in der ganzen Stadt Plakate mit dem Aufruf zur Demonstration aufgehängt worden. Dieser wurde dann auf den sozialen Medien aufgenommen.

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