Angst in Orpund BE
Wutbürger beschmiert Gemeindehaus mit eigenem Blut

Die Gemeindeverwaltung Orpund wird seit über einem Jahr von einem Dorfbewohner terrorisiert. Kurz vor Weihnachten eskalierte die Situation: Der Mann beschmierte das Gemeindehaus mit Blut. Die Polizei ermittelt.
Publiziert: 26.01.2023 um 16:39 Uhr
|
Aktualisiert: 26.01.2023 um 16:57 Uhr

Es begann im August 2021. Zunächst schrieb ein Dorfbewohner von Orpund BE Drohbriefe an die Gemeindeverwaltung, die mit der Zeit immer häufiger und aggressiver wurden. Dann griff er zu drastischeren Massnahmen: In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2022 beschädigte er Briefkästen, zerschlug die gläsernen Schaukästen neben dem Zugangsweg und beschmierte die Fassade der Gemeindeverwaltung mit Blut. Das berichtet das «Bieler Tagblatt».

«Daraufhin zogen wir die Polizei verstärkt hinzu», sagt Gemeindepräsident Oliver Matti zu Blick. Das kann Magdalena Rast, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, bestätigen: «Bei uns ist eine Anzeige zu dem betreffenden Fall eingegangen.» Die Polizei sei schon vor der Randale wegen der Drohmails involviert gewesen. Da der Täter die Drohbriefe selbst unterzeichnet hatte, konnte er identifiziert und angezeigt werden.

Die Fassade wurde rasch möglichst nach dem Vorfall gereinigt. «Bei dem Blut gehen wir vom eigenen Blut des Täters aus. Vermutlich strich er einfach seine Hände ab», so Matti. «Die ganzen verursachten Schäden belaufen sich auf zirka 15'000 Franken.»

In der Nacht auf den 22. Dezember beschmierte ein Dorfbewohner das Gemeindehaus Orpund mit Blut.
Foto: Gemeindeverwaltung Orpund
1/7

Ermittlungen laufen

«Der für die Randale verantwortliche Bürger befindet sich momentan weder in Haft noch in polizeilichem Gewahrsam, also in Freiheit», sagt Matti. Gegenwärtig könne er noch nicht sagen, was der Grund für die Ausschreitungen des Dorfbewohners waren. «Das ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen», so Matti. Was nun mit dem Täter geschehen wird, sei Sache der zuständigen Justizbehörden.

Die Gemeinde hat derweil Sicherheitsmassnahmen ergriffen. «Seit Montag haben wir einen Sicherheitsbediensteten, der für die Sicherheit in der Gemeindeverwaltung sorgt», so Matti weiter. Wie lange der Sicherheitsbedienstete im Einsatz sein wird, lasse sich momentan nicht absehen. «Fachleute werden prüfen, ob weitere Sicherheitsmassnahmen erforderlich sind.»

Fehler gefunden? Jetzt melden