Hier trauert die Familie um Mergim
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Ermordeter Bub (†7) in Basel:Hier trauert die Familie um Mergim

Tod von Mergim L. (†7) – Polizei beantragt U-Haft
Täterin (75) hatte über 100'000 Franken Schulden

Einen Tag nach der schrecklichen Bluttat im Basler Gotthelf-Quartier werden neue Details zum Tötungsdelikt bekannt. Laut Medienberichten hatte die Rentnerin (75), die Mergim L. (†7) attackiert hat, einen Vormund und über 100'000 Franken Schulden.
Publiziert: 22.03.2019 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2020 um 14:28 Uhr
Mergim L. (†7) wurde am Donnerstagmittag, 21. März 2019, auf dem Heimweg von der Schule niedergestochen.
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Andrea Cattani und Dominique Rais

Ein grausames Verbrechen hat am Donnerstag Basel und die ganze Schweiz erschüttert. Primarschüler Mergim L.* (†7) wird auf dem Heimweg von einer Seniorin (75) mit einem Messer niedergestochen (BLICK berichtete). Der Bub wird dabei schwer am Hals verletzt, bricht zusammen, bleibt in einer grossen Blutlache auf dem Trottoir liegen.

Die Klassenlehrerin des Buben eilt ihm zu Hilfe. Doch der Primarschüler, der nur 200 Meter vom Tatort entfernt das Schulhaus Gotthelf besucht, hat keine Chance. Im Universitäts-Kinderspital erliegt der Kosovo-Albaner wenig später seinen schweren Verletzungen.

Täterin hatte einen Vormund

Die Täterin stellt sich kurz darauf der Basler Staatsanwaltschaft. Bei der 75-jährigen Rentnerin handelt es sich um eine Schweizerin. Der Staatsanwaltschaft zufolge verliess die Frau den Tatort unmittelbar nach der Attacke Richtung Schützenmattpark.

Dann schrieb sie an mehrere Personen und Institutionen eine SMS und berichtete von der Tat. Nähere Informationen dazu will die Staatsanwaltschaft nicht geben. «Wir klären jetzt ab, welche Meldungen via Telefon oder SMS dort eingegangen sind», sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Peter Gill, zu BLICK.

Wie «Tele Basel» berichtet, ist die 75-Jährige den Behörden bekannt. Sie hatte über 100'000 Franken Schulden angehäuft. Darauf folgte ein Konkursverfahren. Seit spätestens 2008 hatte die Frau einen Vormund. Bis Juni 2018 wohnte die Rentnerin in einem Appartementhaus, das gut einen Kilometer vom Tatort entfernt liegt. Wo die Frau mit Luzerner Wurzeln danach wohnte, ist unbekannt.

Tatwaffe sichergestellt

An ihrer Schuldfähigkeit würden ersten Erkenntnissen zufolge Zweifel bestehen, sagt Gill. Die Baslerin wird nun psychiatrisch begutachtet.

Ob die Seniorin bereits zuvor durch ihr Verhalten im Quartier aufgefallen ist, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Polizei geht davon aus, dass die Täterin weder die Familie von Mergim, noch den Buben selbst persönlich kannte. Eine Sonderkommission wurde eingesetzt, um den Tod des kleinen Mergim weiter zu untersuchen.

Die Tatwaffe, mit der dem Buben «ein Schnitt am Hals» zugefügt wurde, konnte sichergestellt werden. Für die Seniorin wird nun Untersuchungshaft beantragt.

*Name geändert

Hinweise und Infos bitte an unsere WhatsApp-Nummer 079 813 80 41.

Trauermarsch für Mergim L. (†7)

Für den Samstag 23. März wird auf Facebook zum Trauermarsch für den getöteten Mergim L. aufgerufen. Bereits haben sich weit über 100 Menschen angemeldet. Der Marsch soll um 14 Uhr beim St.Galler-Ring im Basler Gotthelf-Quartier starten. Die Teilnehmer werden vom Organisatoren aufgerufen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Für den Samstag 23. März wird auf Facebook zum Trauermarsch für den getöteten Mergim L. aufgerufen. Bereits haben sich weit über 100 Menschen angemeldet. Der Marsch soll um 14 Uhr beim St.Galler-Ring im Basler Gotthelf-Quartier starten. Die Teilnehmer werden vom Organisatoren aufgerufen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

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