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Auch die Schweiz musste viele Seilbahn-Unglücke beklagen
1972 kracht Bettmeralp-Bahn in Talstation – 12 Tote

Immer wieder kommt es zu Seilbahn-Unglücken – oft auch mit tödlichem Ausgang. Blick liefert die Übersicht der tragischsten Unfälle.
Publiziert: 23.05.2021 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2021 um 14:51 Uhr
Sven Ziegler

Schock und Trauer in Norditalien: Bei einem schweren Seilbahn-Unglück am Monte Mottarone auf der italienischen Seite des Lago Maggiore kommen 14 Menschen ums Leben.

Obwohl die Seilbahn nach Einschätzung von Experten als sehr sicheres Verkehrsmittel gilt, kommt es immer wieder zu Unfällen.

Immer wieder tödliche Ausgänge

Erst im April stürzt ein 35-Jähriger bei Wartungsarbeiten an der Gondelbahn in Charmey im Kanton Freiburg rund 14 Meter in die Tiefe. Der Mann starb noch auf der Unfallstelle.

Am Lago Maggiore kommt es am Sonntag zu einem tödlichen Unglück.
Foto: imago images/Xinhua
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Im Februar 2020 krachte am Fronalpstock SZ ein Sessel in das Windenseil eines Pistenfahrzeugs. Vier Personen wurden teils lebensbedrohlich verletzt. Ein 40-Jähriger starb an den Folgen des Unfalls.

In der Zentralschweiz wird in Seelisberg UR 2009 eine Kabine aus dem Tragseil geschleudert. Beim Aufprall auf den Boden konnten sich die meisten Passagiere mit einem Sprung aus der Kabine retten. Ein Kleinkind blieb zurück und stürzte rund 200 Meter in die Tiefe. Es wurde schwer verletzt mit der Rega ins Spital geflogen.

Der schwerste Schweizer Unfall ereignet sich 1972

Im Januar 2008 entgleiste das Seil einer Sesselbahn in Grindelwald BE bei einem Föhnsturm. Die Sessel der Bahn stürzten daraufhin zu Boden. Ein deutscher Tourist starb, drei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Älteren Leserinnen und Lesern ist der Unfall auf der Riederalp VS vom Dezember 1996 noch in Erinnerung. In der Talstation der Gondelbahn Moosfluh kommt es zu einem Achsenbruch. Drei Kabinen knallen auf den Boden, dabei werden 18 Personen schwer verletzt. Ein Bergführer stirbt beim Aufprall. Vier Jahre später werden zwei Ingenieure der Firma Garaventa und ein Beamter wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.

Das schwerste Schweizer Unglück ereignete sich am 12. Juli 1970 ebenfalls im Wallis – ganz in der Nähe auf der Bettmeralp. Beim Absturz der Kabine der Betten-Bettmeralp-Bahn sterben 12 Menschen, zwei Kinder wurden schwer verletzt. Es war damals bis dato auch das schwerste Unglück in Europa. Untersuchungen zeigten später, dass das Zugseil gerissen war. Eigentlich hätten die Fangbremsen die Gondel stoppen müssen – aber sie versagte. Ungebremst krachte die Gondel in die Talstation.

Österreich erlebt Brandkatastrophe

Zu einer Brandkatastrophe kommt es im November 2000 im österreichischen Kaprun südwestlich der Stadt Salzburg. Kurz nach der Abfahrt bricht in einem Zug ein Brand aus. Viele der Passagiere können sich nicht retten – 155 Menschen kommen bei der Tragödie ums Leben.

2018 gerät in Georgien ein Sessellift ausser Kontrolle. Die Sessel rasen unkontrolliert rückwärts in die Station und knallen dort ineinander. Die Passagiere retten sich mit Sprüngen in den Schnee, 12 Personen werden verletzt.

Obwohl es immer wieder zu Unfällen kommt, enden diese meistens glimpflich. Nur in Einzelfällen kommt es zu Todesfällen.

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