«17.50 Fr.»-Bratwurst schlägt auf Facebook hohe Wellen – jetzt wehrt sich die Nidwaldner Beizerin
«Da kann ich nur den Kopf schütteln»

Ein Gast beschwerte sich auf Facebook über seinen Besuch in einer Beiz im Kanton Nidwalden. Der Vorwurf: Das Restaurant habe ihn mit einem viel zu hohen Bratwurst-Preis abgezockt. Der Fall schlug medial hohe Wellen. Jetzt wehrt sich die Besitzerin.
Publiziert: 31.08.2024 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2024 um 21:26 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Gast beschwert sich über hohe Preise im Restaurant
  • Besitzerin widerspricht und verweist auf Videoüberwachung
  • Stammkunden irritiert über Kritik
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Ein Gast regte sich auf Facebook mächtig über ein Nidwaldner Restaurant auf. «17.50 Fr. für eine Bratwurst mit Brot und Senf. Das ist absolute Abzocke!», schrieb der Mann im sozialen Netzwerk. Dem Post fügte der Schweizer wütende Emojis und ein Foto der Rechnung bei. Der Fall schlug medial hohe Wellen. Jetzt möchte die Besitzerin der Beiz für Klarheit sorgen – und nimmt zur öffentlichen Kritik Stellung. 

Rückblende: Am 30. Juli besucht der Mann das Restaurant Rösslibar am Vierwaldstättersee in Hergiswil. Er bestellt sich eine Kalbsbratwurst sowie eine Cola, wie auf einem Foto der Rechnung sichtbar ist. Beim Bezahlen habe er schliesslich nur die Wurst ausgehändigt bekommen, obwohl Salat oder Pommes im Preis inkludiert sind. Der Preis sei trotzdem bei 17.50 Franken geblieben, wie die deutsche «TZ» den Gast zitiert. Seinen Ärger tut der Gast in den Google-Rezensionen kund und bewertet die Beiz mit einem von fünf möglichen Sternen.

Besitzerin wehrt sich

Die Vorwürfe lässt das Restaurant Rösslibar nicht auf sich sitzen. Die Schilderungen des Gastes weist Semra Coban (44), Besitzerin der Beiz, entschieden zurück: «Mein Betrieb ist videoüberwacht und ich habe mir die Szene mit dem Gast angeschaut», führt die Nidwaldnerin aus. «Der Herr hat gegenüber meiner Mitarbeiterin mehrfach betont, nur eine Bratwurst zu wollen. Sie hat ihn mehrmals darauf hingewiesen, dass im Menüpreis auch eine Beilage enthalten ist.» Dies habe der Gast jedoch immer wieder abgelehnt. 

Am Vierwaldstättersee ereignete sich der Vorfall.
Foto: Gourmasia / Pixabay
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«Auf unserer aktuellen Menükarte ist klar angegeben, dass im Kalbsbratwurst-Menü auch eine entsprechende Beilage inbegriffen ist», argumentiert Coban. Ein Angebot von lediglich «Kalbsbratwurst mit Brot und Senf» gebe es jedoch nicht, darum können die Mitarbeiter nicht einfach selbständig den Preis senken. 

Stammkunden irritiert

Bei ihr würden alle Kunden gleichbehandelt. «Da kommt es nicht darauf an, ob ein Geschäftsmann oder eine alleinerziehende Mutter uns besucht.» Die Menschen aus der nahen Umgebung und sogar aus dem Ausland würden ihren Betrieb sehr schätzen. Ihre Stammkunden seien irritiert gewesen, als sie auf die Kritik gestossen sind, schildert die Gastronomin. 

Ob die Situation mit dem Kunden ein Missverständnis gewesen sei oder eine andere Absicht hinter der Kritik des Gastes steckte, könne sie nicht beurteilen. «Im Grossen und Ganzen kann ich nur den Kopf schütteln. Ich bin der Überzeugung, dass wenn etwas nicht den eigenen Preisvorstellungen entspricht, dann verzichtet man ganz einfach darauf oder geht an einen Ort, der den eigenen Preisvorstellungen entspricht.» 

Der betroffene Gast war für Blick bisher noch nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Der erwähnte Facebook-Post wurde mittlerweile gelöscht. 

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