User schicken Bilder von Gefahrenzonen
Schweizer Plattform macht Fussgängerwege sicherer

Die neue Plattform Walkable ermöglicht es Fussgängerinnen und Fussgängern in der Schweiz, Verkehrshindernisse zu melden – und so sicherer zu machen. Städte wie Zürich und Bern sind mit dabei.
Publiziert: 09.05.2024 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2024 um 18:59 Uhr
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Tobias OchsenbeinRedaktor Politik

Sie schimpfen, sie schneiden sich den Weg ab, sie streiten! Konflikte im Verkehr zwischen Auto- und Velofahrenden sowie Fussgängerinnen und Fussgängern gehören zur Tagesordnung. Aber auch Fehlplanungen in Städten und Gemeinden führen oft zu Frust.

Die Velo-Lobby weist darum seit ein paar Jahren auf verschiedenen Plattformen auf Schwachstellen in der Verkehrsplanung hin. Neu gibt es eine Plattform für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: die Fussgängerinnen und Fussgänger.

Auf der Plattform Walkable können Menschen neu auf Hindernisse und Gefahren auf ihren Alltagswegen aufmerksam machen. Dazu können sie ein Bild einer Situation hochladen, die verbessert werden könnte (oder bereits besonders positiv ist) und mit einer Beschreibung auf die Plattform laden. Andere Nutzer können den Beitrag sehen, kommentieren, teilen und durch ihre Bewertungen zusätzlich unterstützen.

Die Plattform Walkable setzt sich für eine bessere Infrastruktur für Fussgängerinnen und Fussgänger ein. (Symbolbild)
Foto: Keystone
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«Sicheres Netz an Fusswegen wichtig für Lebensqualität»

Hinter der Plattform stehen der Fachverband Fussverkehr Schweiz und der Verein Moveable. Dieser hat etwa mit Bikeable die grösste Mitmach-Plattform für die Verbesserung der Veloinfrastruktur der Schweiz aufgebaut.

«Ein gut ausgebautes und sicheres Netz an Fusswegen ist entscheidend für die Lebensqualität im Siedlungsraum. Es lässt Menschen am öffentlichen Leben teilhaben – ganz besonders Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen», lässt sich Hannes Heller, Co-Geschäftsführer von Moveable, auf der neu lancierten Webseite zitieren. 

Nur: Was passiert danach mit diesen Meldungen? Die Verantwortlichen versuchen, hierfür verschiedenen Partnerstädten und -gemeinden ins Boot zu holen. Bereits mit dabei sind nebst den Städten Zürich, Bern, Dübendorf ZH und Sursee LU diverse Gemeinden aus der ganzen Schweiz. Diese können offiziell auf der Plattform auftreten und dort Meldungen abonnieren. Die angeschlossenen Städte und Gemeinden erhalten so wertvolle Hinweise und können Gefahren gegebenenfalls rasch beheben.

«Verstehen, wo den Leuten der Schuh drückt»

Wie gut die Schwarmintelligenz bereits funktioniert, zeigt etwa das Beispiel Zürich. So sagte der zuständige Projektleiter Velosicherheit der Stadt kürzlich in einem Interview mit dem «Velo Journal»: «Die grösseren Probleme kennen wir. Aber durch Bikeable erfahren wir oft sehr schnell von akuten Mängeln. Die Meldungen helfen aber auch zu verstehen, wo den Leuten der Schuh drückt.»

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