Um Strom zu sparen
Cern geht früher in die Winterpause

Das Cern, Einrichtung für Kernforschung, will dieses Jahr Strom sparen. Und schaltet dieses Jahr die Anlagen früher ab. Auch nächstes Jahr soll die Nutzung reduziert werden.
Publiziert: 14.10.2022 um 10:41 Uhr

Das Cern geht früher in den Winterschlaf. Die Grosseinrichtung zur Kernforschung mit Sitz in Genf ergreift Massnahmen zur Energieeinsparung.

Auch in normalen Jahren ist die Stromrechnung der Forschungsanlage hoch. Der weltweit grösste Teilchenbeschleuniger verbraucht jährlich etwa 1,3 Terrawattstunden, knapp halb so viel wie die gesamte Stadt Genf jährlich verbraucht. Aufgrund gestiegener Strompreise wird es dieses Jahr um vieles teurer. Die Organisation hat deshalb entschieden, die Anlage Ende Jahr schon zwei Wochen früher als gewöhnlich, am 28. November abzuschalten.

Messungen verschoben

Wie die Fachzeitschrift «Nature» schreibt, soll die Anlage nächstes Jahr planmässig Ende Februar wieder hochfahren, doch die Operationen sollen 2023 um einen Fünftel reduziert werden. Der Entscheid fiel, nachdem der französische Stromlieferant Électricité de France (EDF) das Forschungslabor bat, seine Stromnutzung zu reduzieren. Sollte der Energieverbrauch in den kommenden Monaten weiter gesenkt werden müssen, bestehen zusätzliche Sparpläne.

Das Cern, die Grosseinrichtung zur Kernforschung mit Sitz in Genf, ergreift Massnahmen zur Energieeinsparung.
Foto: Keystone
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Die betroffenen Forschenden, die in den letzten zwei Wochen die Anlage hätten benützen wollen, müssen ihre Messungen verschieben. Zudem wird es nächstes Jahr weniger Forschungsschichten geben.

Europaweit betroffen

Die diesjährigen Stromkosten belaufen sich laut «Nature» auf rund 88,5 Millionen Franken. Europaweit sparen Forschungsinstitutionen diesen Winter Strom. (lui)


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