Nur sechs Betten sind noch frei. Die restlichen Plätze auf den Intensivstationen im Aargau sind belegt. Einige Personen mussten bereits in ausserkantonale Spitäler verlegt werden.
Entsprechend besorgt zeigt sich der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (55) gegenüber der «Aargauer Zeitung». Er sagt: «Seit Ende August besteht eine Überlastung der Aargauer Spitäler im Bereich der Intensivpflegestationen.»
Rund die Hälfte der IPS-Betten ist von Covid-Patienten besetzt. Nur in Solothurn und im Thurgau ist der Anteil Covid-Kranker unter den IPS-Patienten mit 71 respektive 54 Prozent noch höher. Und die Lage im Aargau dürfte sich noch zuspitzen. Denn in den nächsten Tagen müssen die kantonalen Spitäler mehrere Corona-Patienten aufnehmen, die derzeit im Ausland behandelt werden.
Ein neues Bett
Das Kantonsspital Baden will ab Montag ein zusätzliches, elftes Intensivbett in Betrieb nehmen. Dieses soll allerdings für «chirurgische Non-Covid-Patienten» reserviert werden. Die Spitalleitung hatte in einer internen Mail darauf hingewiesen, dass auch Nicht-Covid-Patienten ein Anrecht auf eine adäquate Behandlung hätten.
Allerdings dürfte ein einzelnes neues Bett den Engpass kaum beheben. SVP-Regierungsrat Gallati sagt, es sei nicht möglich, die Kapazitäten beliebig auszubauen. Denn die Rekrutierung und Ausbildung neuer IPS-Pflegekräfte sei für die Spitäler «ein sehr aufwendiger und langwieriger Prozess». (til)
