So viele in Isolation wie noch nie
Corona-Hotspot Bundeshaus!

Nach den Bundesräten sind nun die Parlamentarier dran: Corona macht gerade unter der Bundeshauskuppel die Runde, es sind so viele in Isolation wie noch nie. Vor allem eine Partei ist im Moment betroffen.
Publiziert: 15.03.2022 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 15:37 Uhr

«Session mal anders» schrieb ein resignierter Fabian Molina (31) am Dienstag auf Instagram. Denn der Zürcher SP-Nationalrat sitzt in Isolation. Wie viele im Moment hat auch ihn Corona erwischt.

Molina ist nicht der einzige. So viele Nationalräte wie noch nie sitzen im Moment Corona-bedingt zu Hause.

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In der aktuellen dritten und letzten Sessionswoche ist die Zahl der Corona-Fälle unter der Bundeshauskuppel regelrecht explodiert. Am Montag las Nationalratspräsidentin Irène Kälin (35, Grüne) gleich neun Namen von isolierten Parlamentsmitgliedern vor.

Nationalratspräsidentin Irène Kälin musste am Montag gleich reihenweise Namen abwesender Parlamentsmitglieder vorlesen: Corona geht um.
Foto: keystone-sda.ch
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SVP besonders betroffen

Ein Drittel davon stammt aus der SVP: Die drei Politikerinnen Esther Friedli (44), Sandra Sollberger (48) und Nadja Pieren (42) sind allesamt in Isolation. Auch den Parteipräsidenten, den Tessiner Ständerat Marco Chiesa (47), hat es erwischt, einen Auftritt am Montag musste er wegen Corona absagen. Prominentestes aktuelles Corona-Opfer der SVP ist ein Bundesrat: Die Erkrankung von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (62) ist schon am Samstag bekannt worden.

Das macht die SVP im Moment zur Partei mit den meisten bekannten Corona-Erkrankungen. Es gibt sie aber auch bei den anderen: Auf der von Kälin verlesenen Liste waren auch jeweils zwei Namen vom Freisinn und den Grünen dabei: Christa Markwalder (46) und Laurent Wehrli (56), sowie Christophe Clivaz (53) und Delphine Klopfenstein Broggini (45). Ausserdem hat es SP-Nationalrätin Min Li Marti (47) sowie Mitte-Politikerin Priska Wismer-Felder (51) erwischt. Nicht bekannt ist, ob und wie viele Erkrankungen es im Ständerat gab – denn anders als im Nationalrat gibt es dort die Möglichkeit, von zu Hause aus abzustimmen, nicht.

Links-Grün war zuerst dran

In der letzten Sessionswoche dürften damit so viele Parlamentsmitglieder ausfallen wie noch nie. Seit Dienstag können sie sich nun auch wieder an Spucktests teilnehmen, die wieder eingeführt wurden.

Doch schon in den ersten zwei Sessionswochen häuften sich die Corona-Fälle. Laut den Zeitungen von CH Media war in dieser Zeitspanne vor allem die linke Ratshälfte besonders betroffen. Zehn Parlamentarierinnen und Parlamentarier mussten sich in den ersten zwei Wochen isolieren, wie die Parlamentsdienste bekannt gaben. Namen oder Parteizugehörigkeit wurden jedoch nicht genannt. Laut dem Bericht sollen aber gleich vier SP-Mitglieder und drei Grüne coronabedingt zu Hause geblieben sein. Jeweils eine Isolation mussten Mitte, GLP und SVP verzeichnen.

Insgesamt kommen in der aktuellen Session so über 20 Fälle zusammen.

Am 1. April sollen letzte Massnahmen fallen

Neben Parmelin hat es auch schon weitere Bundesräte getroffen, allen voran Gesundheitsminister Alain Berset (49), der vergangenen Freitag positiv getestet wurde. Vor ihm war Bundespräsident Ignazio Cassis (60) dran. Für den FDP-Aussenminister war der Zeitpunkt der denkbar schlechteste: Sein positives Resultat kam, kurz nachdem Mitte Februar bekannt gegeben hatte, dass der Grossteil der Corona-Massnahmen aufgehoben wird.

Per 1. April sollen auch die letzten Corona-Massnahmen fallen: Sowohl die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr als auch die Isolation sollen dann fallen, die entsprechende Verordnung läuft nämlich Ende März aus. Gar keine Massnahmen gibt es im Parlament mehr: Sowohl die Plexiglascheiben zwischen den Sitzplätzen wie auch die Maskenpflicht sind bereits Geschichte. Gut möglich, dass sich die Corona-Fälle also auch weiterhin häufen werden. (gbl)

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