Signifikante Differenz zwischen Männern und Frauen
Lohndiskriminierung bei der Stadt Bern

Die Stadt Bern ortet Lohndiskriminierung zulasten ihrer Mitarbeiterinnen. Nun will sie zu Massnahmen greifen.
Publiziert: 02.12.2022 um 13:07 Uhr

In der Schweizer Verwaltung ist die Lohngleichheit besser erfüllt, als in der Privatwirtschaft. Doch es gibt auch Ausnahmen. In der Berner Stadtverwaltung beträgt die «nicht erklärbare» Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen 3,8 Prozent. Dies geht aus der 2021 durchgeführten Lohngleichheitsanalyse hervor.

Die Lohndifferenz von 3,8 Prozent liege in allen Direktionen der Stadtverwaltung unter der vom Bund vorgesehenen Toleranzschwelle von 5 Prozent, teilte die Stadt Bern am Freitag mit. Trotzdem will der Gemeinderat zusätzliche Abklärungen in Auftrag geben, um weitere Massnahmen gegen die nach wie vor bestehende «signifikante Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen» zu ergreifen.

Knapp 12 Prozent Lohnunterschied

Letztmals führte die Stadt Bern im Jahr 2017 eine Lohngleichheitsanalyse durch. Damals wurde eine nicht erklärbare Lohndifferenz von 1,8 Prozent errechnet – jedoch mit einer fehlerhaften Berechnungsmethode. Mit der korrekt angewandten Berechnungsmethode lägen die Werte für 2017 auf ähnlichem Niveau wie 2021, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

In der Berner Stadtverwaltung beträgt die «nicht erklärbare» Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen 3,8 Prozent.
Foto: Keystone
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Bei der jüngsten Analyse vom März 2021 wurden die Löhne von insgesamt 3968 Mitarbeitenden, davon 2173 Frauen, unter die Lupe genommen. Der Durchschnittslohn der Frauen liegt bei 6896 Franken, derjenige der Männer bei 7785 Franken, was einer Differenz von 11,4 Prozent entspricht.

Berücksichtigt man nicht diskriminierende Faktoren wie Qualifikation, Alter, Anstellungsdauer und Funktion, reduziert sich die Lohndifferenz auf 3,8 Prozent. (lui)

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