Mit diesen Worten macht Botschafter Rybchenko den Ukrainern Mut
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Solidaritäts-Demo in Bern:Hier spricht Botschafter Rybchenko den Ukrainern Mut zu

Schärfere Sanktionen
Ukraine-Botschafter bittet Schweiz um Hilfe

Der ukrainische Botschafter in der Schweiz wünscht sich vom Bundesrat schärfere Sanktionen gegen Russland. Dieser zeigt sich bisher aber noch zögerlich. Bereits angelaufen ist dagegen die humanitäre Hilfe.
Publiziert: 27.02.2022 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2022 um 10:45 Uhr

Der ukrainische Botschafter in der Schweiz, Artem Rybchenko (38), wünscht sich mehr Unterstützung von unserem Land. Und das nicht nur im humanitären Bereich. Es geht vor allem auch um schärfere Sanktionen gegenüber Russland.

«Je schärfer die Sanktionen der Schweiz gegen Russland sind, desto besser», sagt Rybchenko der «Sonntagszeitung». Er will sein Anliegen offiziell bei der Schweizer Regierung vorbringen. Die Ukraine wolle, dass analog zu den Sanktionen in der EU Vermögen von russischen Regierungsmitgliedern eingefroren werden. «Es ist Krieg, wir sind um jede Hilfe froh», sagt Rybchenko.

Gibt der Bundesrat dem Druck nach?

Bisher zögert der Bundesrat mit einem harten Durchgreifen gegen Kriegstreiber Wladimer Putin (69). Es heisst zwar, die Schweiz übernehme faktisch die meisten Sanktionen. Doch die, die am meisten wehtun dürften, eben gerade nicht.

«Je schärfer die Sanktionen der Schweiz gegen Russland sind, desto besser», sagt der ukrainische Botschafter in der Schweiz, Artem Rybchenko.
Foto: zVg
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So könnte die Schweiz gerade im Finanzwesen am meisten Wirkung erzielen. Doch während die EU die Vermögen der Personen und Organisationen auf der Sanktionsliste eingefroren hat, will der Bundesrat hier bisher weniger weit gehen, was ihm im Inland wie im Ausland viel Kritik eingebracht hat. Vermutlich am Montag dürfte der Bundesrat denn auch in einer weiteren Sondersitzung nochmals über die Bücher gehen.

Bund unterstützt die Ukraine mit Hilfsmaterial

Bereits angelaufen sei die humanitäre Hilfe. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) unterstützte die Ukraine mit Hilfsmaterial. «Millionen Menschen sind jetzt auf die Hilfe aus dem Ausland angewiesen», so Rybchenko.

Auch von Ukrainerinnen und Ukrainern in der Schweiz werde für die Bevölkerung in ihrer Heimat viel gespendet. Die Botschaft in Bern sammele medizinisches Material für Soldaten und Zivilpersonen. Gefragt seien vor allem tragbare Defibrillatoren, OP-Schutzkittel und Handschuhe, Venenkatheter, OP-Besteck, Bandagen, Schmerzmittel und Erste-Hilfe-Kits.

Die Botschaft suche zudem Schutzwesten und Helme oder Funkgeräte. Zwar sei die Schweiz ein neutrales Land, doch halte das die Leute in der Schweiz nicht davon ab, Material zu spenden. Nächste Woche solle ein Transporter das Material in die Ukraine fahren. (dba)


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