Parlament will Bürokratie abbauen
Ukraine-Geflüchtete sollen einfacher zu Jobs kommen

Flüchtlinge mit Schutzstatus S sollen in der Schweiz einfacher zu einem Job kommen. Das Parlament will die heutige Arbeits-Bewilligungspflicht durch eine Meldepflicht ersetzen.
Publiziert: 13.03.2024 um 09:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2024 um 09:17 Uhr

Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat eine entsprechende Motion angenommen – mit 29 zu 15 Stimmen bei einer Enthaltung. Damit liegt der Ball nun beim Bundesrat.

Den Vorstoss lanciert hatte die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK-N). Auch in der Schwesterkommission des Ständerats fand die Motion eine Mehrheit. Die Zürcher GLP-Ständerätin Tiana Angelina Moser sagte im Namen der SPK-S, es gehe um die bessere Integration von Personen mit Status S in den Arbeitsmarkt.

Ziel: 40 Prozent

Eine Meldepflicht bringe mehr Flexibilität, da Personen mit Schutzstatus S bei Bedarf sofort eingestellt werden könnten. Sie wirke zudem weniger abschreckend auf potenzielle Arbeitgeber, müsse doch lediglich ein Onlineformular ausgefüllt werden. «Es handelt sich um eine Entbürokratisierung.»

Personen mit Schutzstatus S sollen künftig einfacher zu Arbeit kommen. Das will das Parlament. (Archivbild)
Foto: Keystone

Auch der Bundesrat beantragte ein Ja zur Motion. Justizminister Beat Jans sagte, die Landesregierung wolle bis Ende 2024 die Zahl der arbeitenden Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S von heute zwanzig auf vierzig Prozent erhöhen. Der Wechsel von der Bewilligungs- zur Meldepflicht sei ein wichtiges Element auf dem Weg dorthin.

SVP befürchtet Erodierung des Arbeitnehmerschutzes

Eine Minderheit aus SVP- und Mitte-Vertreterinnen und -Vertretern war dagegen der Ansicht, das derzeitige Verfahren mit einem Bewilligungsgesuch sei bereits schnell und einfach zu erledigen. Mit einer Meldepflicht würde die Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungen nur noch nachträglich und stichprobenartig durchgeführt, während sie bei der Bewilligungspflicht vorgängig und systematisch erfolge. Esther Friedli (SVP/SG) sprach von einer «Erodierung des Arbeitnehmerschutzes».

Der Status S wird Geflüchteten aus der Ukraine und deren engen Angehörigen zuerkannt. Anfang Dezember lebten nach Angaben des Bundesrats rund 66'000 Personen mit Status S in der Schweiz. Im vergangenen November hatte der Bundesrat entschieden, den Status S nicht vor dem 4. März 2025 aufzuheben. (SDA)

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