Nur eine bleibt zu Hause
Das machen die Bundesräte am WEF

Das World Economic Forum ist für die Schweizer Regierung eine gute Gelegenheit, andere Staatschefs und internationale VIPs zu treffen. Besonders voll ist das Programm von Wirtschaftsminister Guy Parmelin.
Publiziert: 13.01.2023 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 15:52 Uhr
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Sermîn FakiPolitikchefin

Das World Economic Forum (WEF) bietet den Mitgliedern der Schweizer Landesregierung die Möglichkeit, in kurzer Zeit und ohne selbst zu reisen mit vielen anderen Staatschefs, Ministerinnen und anderen Entscheidungsträgern zusammenzukommen. Gemäss Bundeskanzlei sind bei der diesjährigen Ausgabe in Davos mindestens 50 bilaterale Treffen geplant. Blick sagt, wer wen trifft.

Alain Berset

Bundespräsident Alain Berset (50) hat einen festen Termin am WEF: Gemeinsam mit WEF-Gründer Klaus Schwab (84) wird er den Anlass am Dienstag eröffnen. Ausserdem wird er in Davos gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Bundesrates Viola Amherd (60) mit Uno-Generalsekretär António Guterres zusammenkommen. Weitere Treffen wurden mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa vereinbart und den Präsidenten Ecuadors und Kolumbiens, Guillermo Lasso und Gustavo Petro.

Aus Europa trifft Berset unter anderem den polnischen Präsidenten Andrzej Duda, die Staatsoberhäupter von Litauen, Gitanas Nauseda, Lettland, Egils Levits und Moldova, Maia Sandu, sowie die finnische Premierministerin Sanna Marin und den Premierminister Georgiens, Irakli Gharibashvili. Berset wird zudem an mehreren Panel-Veranstaltungen des WEF teilnehmen.

Bundesrat Alain Berset wird das WEF eröffnen.
Foto: Keystone
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Viola Amherd

Bundesrätin Viola Amherd, Vizepräsidentin des Bundesrates und Verteidigungsministerin, wird ihre niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren zu einem bilateralen Gespräch treffen. Zudem werden sie und Bundesrat Guy Parmelin (63) mit dem kosovarischen Premierminister Albin Kurti zusammenkommen. Für Bundesrätin Amherd steht dabei die aktuelle sicherheitspolitische Lage im Norden des Kosovo im Fokus sowie der Einsatz der Schweiz im Rahmen der Swisscoy. Darüber hinaus wird die Verteidigungsministerin den Armeeangehörigen eines Infanteriebataillons im Raum Davos bei ihrem Einsatz für die Sicherheit der Veranstaltung einen Besuch abstatten.

Ignazio Cassis

Aussenminister Ignazio Cassis (60) stellt die Fortführung des Schweizer Engagements zum Wiederaufbau der Ukraine ins Zentrum seiner Gespräche am WEF-Jahrestreffen. Hierzu führt die Schweiz gemeinsam mit Vertretern Grossbritanniens und der Ukraine den Handover-Event der Ukraine Recovery Conference «From Lugano to London» durch.

Weiter wird Bundesrat Cassis an Veranstaltungen teilnehmen, die den Krieg in der Ukraine und dessen globale Folgen thematisieren. Zudem prägen die Beziehungen zur EU und den europäischen Ländern seine diesjährige Agenda. Aussenminister Cassis wird unter anderem seine Amtskollegen aus den Niederlanden, Österreich, Schweden und Spanien sowie Vertreter der ukrainischen Regierung zu Gesprächen treffen.

Karin Keller-Sutter

Finanzministerin Karin Keller-Sutter (58) wird sich mit den Finanzministerinnen und Finanzministern mehrerer europäischer Länder – Deutschland, Niederlande, Polen, Österreich, Luxemburg – austauschen und plant ein Gespräch mit EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Zudem wird sie IWF-Generaldirektorin Kristalina Georgieva und OECD-Generalsekretär Mathias Cormann, den chinesischen Vize-Premierminister Liu He sowie die Finanzminister von Brasilien und Katar treffen.

Guy Parmelin

Wirtschaftsminister Guy Parmelin wird das Jahrestreffen in Davos nutzen, um verschiedene thematische Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Forschung und Innovation voranzutreiben. Gemeinsam mit Bundesrat Albert Rösti (55) wird er im Vorfeld des Jahrestreffens am Montag, 16. Januar 2023, mit Robert Habeck, dem deutschen Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zusammenkommen.

Zusätzlich zum Treffen mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Kurti sind bilaterale Gespräche unter anderem auch geplant mit der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai, dem vietnamesischen Vize-Ministerpräsidenten Tran Hong Ha, der ukrainischen Wirtschaftsministerin Yuliia Svyrydenko, dem saudischen Investitionsminister Khalid al-Falih, dem tschechischen Handels- und Industrieminister Jozef Síkela sowie der Präsidentin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Odile Renaud-Basso.

Am Rande des WEF findet zudem ein informelles Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) statt. Auf Einladung und unter der Leitung von Bundesrat Parmelin werden rund 30 WTO-Mitglieder die Ziele für die nächste ordentliche WTO-Ministerkonferenz beraten, die im Februar 2024 in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden wird.

Albert Rösti

Der neue Umwelt- und Energieminister Albert Rösti wird mit dem deutschen Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck unter anderem Fragen rund um die Energieversorgung als Folge der Gas- und Strommangellage besprechen. Am Dienstag und Mittwoch sind Gespräche zwischen Bundesrat Rösti und internationalen Akteuren im Energie- und Telekommunikationsbereich vorgesehen.

Am Mittwoch eröffnet Bundesrat Rösti zusammen mit dem Exekutivdirektor der internationalen Energieagentur IEA, Fatih Birol, eine Podiumsdiskussion zum Thema Energieinfrastruktur und Dekarbonisierung. Die Veranstaltung am WEF wird vom Bundesamt für Energie (BFE), vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und von der ETH Zürich organisiert.

Elisabeth Baume-Schneider

Die neue Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider (59) wird nicht ans WEF reisen. Eine muss ja schauen, dass in Bern alles läuft, wenn die anderen in Davos sind.

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