So wird das WEF 2023
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Wer ist dabei?So wird das WEF 2023

Verkehrspuff in Davos – schon bevors losgeht
Frühes WEF sorgt für rote Köpfe

Weil das WEF dieses Jahr einige Tage früher als üblich stattfindet, fielen die Vorbereitungsarbeiten mitten in die Ferienzeit. Zum Ärger vieler Touristen und Einheimischer.
Publiziert: 10.01.2023 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2023 um 09:45 Uhr
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Die Wetterprognose stimmt Reto Branschi (64) hoffnungsvoll. Es gibt mehr Schnee die nächsten Tage. Hoffen andere auf weisse Weihnachten, wünscht sich der Direktor der Tourismusdestination Davos Klosters auch ein weisses Weltwirtschaftsforum (WEF).

«Der Schnee ist sehr wichtig – auch fürs Bild», sagt Branschi. Grüne Wiesen und Wälder, braune Dächer und grauer Asphalt: Das ist nicht das, was die Welt sehen soll, wenn die Fernsehkameras ab nächstem Montag auf Davos GR gerichtet sind. «Natürlich haben wir lieber eine verschneite Destination», so der Tourismusdirektor.

Auslastung wie vor Corona

Nach einer Corona-Pause und der letztjährigen Verschiebung des WEF in den späten Frühling ist es das erste Mal seit drei Jahren, dass der grösste und prominenteste Wirtschafts- und Politikanlass der Welt wieder wie gewohnt im Januar stattfindet. Der Tourismus freut sich darauf: Die Hotels sind ausgebucht, laut Branschi ist die Auslastung wieder wie vor Corona-Zeiten. «Unter dem Strich bringt das WEF etwa so viele Einnahmen wie die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr», schätzt er.

Am 16. Januar beginnt das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Foto: keystone-sda.ch
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In die Vorfreude aufs gute Geschäft mischt sich allerdings auch Ärger. Ein Problem ist das Timing – das WEF findet heuer etwas früher statt als üblich. Und das hiess auch: Die Vorbereitungsarbeiten starteten bereits mitten in der betriebsamen Zeit rund um die Festtage.

«Sehr viele negative Rückmeldungen»

Mit dem Aufbau habe man schon am 3. Januar begonnen, als das Dorf noch voller Gäste war. «Wir haben deswegen sehr viele negative Rückmeldungen von Gästen und auch von Einheimischen erhalten», sagt Branschi. Firmen und Organisationen bauen Häuser an der Promenade zu Länder- oder Themenpavillons um, Zäune werden aufgestellt, Kontrollposten eingerichtet. Deshalb konnte die Strasse durchs Dorf bereits vergangene Woche nicht normal befahren werden. Sein Fazit: «So wie dieses Jahr kann es nicht mehr laufen.»

Auch der Davoser Landammann Philipp Wilhelm (34) sagt, die Kapazitätsmöglichkeiten in dieser ersten Woche seien «trotz aufwändiger Verkehrskoordination» überschritten worden. «Wir werden die Situation nach dem Anlass gründlich analysieren und Schlüsse für das künftige Aufbauzeitenmanagement ziehen.»

Das WEF hat sich auf Anfrage von Blick bisher nicht zur Kritik geäussert. Fest steht: Wann das Forum stattfindet, hängt jeweils von zig Faktoren ab. Eine Rolle spielen auch wichtige ausländische Feiertage wie beispielsweise das chinesische Neujahrsfest, das dieses Jahr bereits am 22. Januar und damit vergleichsweise früh gefeiert wird.


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