BAG prüft Mini-Lockdown
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Um das Virus einzudämmen:BAG prüft Mini-Lockdown

Um das Coronavirus einzudämmen
BAG prüft Mini-Lockdown

Die Corona-Zahlen steigen und steigen – und ein Abflachen ist derzeit nicht in Sicht. Nun denkt der Bund darüber nach, einen zeitlich befristeten Lockdown einzuführen, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen.
Publiziert: 20.10.2020 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2020 um 10:29 Uhr

In einzelnen Spitälern spitzt sich die Lage allmählich zu. Rund 600 Corona-Patienten werden derzeit schweizweit in Spitälern gepflegt – über 100 davon auf der Intensivstation. Und die Zahl der Corona-Neuansteckungen und Hospitalisierungen wird in den nächsten Tagen weiter steigen. Die Fallzahlen hätten sich innert einer Woche verdoppelt, sagte Stefan Kuster, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit. Und der Anstieg werde sich nicht verlangsamen, bis die neu getroffenen Massnahmen greifen.

Was tun, um eine Eskalation zu verhindern? Der Bund fasse alle Möglichkeiten ins Auge, sagte Kuster an der heutigen Medienkonferenz von Fachexperten von Bund und Kantonen. Auch ein zeitlich befristeter Mini-Lockdown werde «natürlich» geprüft. Solche «Circuitbreaker» sind derzeit international im Gespräch.

Wales hat einen solchen bereits beschlossen. Ab Freitag gilt der Lockdown für zwei Wochen. Läden, Restaurants, Pubs, alles ist zu – und die Leute sind dazu aufgefordert, in dieser Zeit zu Hause zu bleiben. So soll das Virus eingedämmt werden.

Die Corona-Fallzahlen steigen rasant an. Einzelne Spitäler befürchten bereits eine Überlastung.
Foto: Keystone
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Sorgenfalten beim Seco

Die steigenden Ansteckungszahlen machen laut Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Staatssekretärin für Wirtschaft, auch aus ökonomischer Sicht Sorge. «Wir müssen alles versuchen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern», sagte sie.

Zentral seien die Schutzkonzepte. Alle Arbeitgeber müssten solche erarbeiten, alle Mitarbeitenden müssten diese einhalten. Die Kosten für die Wirtschaft seien dann am tiefsten, wenn das Virus so rasch als möglich eingedämmt werde.

Härtefall-Hilfe steht erst nächstes Jahr bereit

Um durch die Krise zu kommen, können Unternehmen weiterhin Kurzarbeit beantragen. Neu soll es aber auch eine Härtefall-Unterstützung für besonders schwer getroffene Unternehmen geben. Das Parlament hat sie im September verabschiedet.

Bis erste Unternehmen davon profitieren können, dauert es allerdings noch. Denn noch ist gar noch nicht festgelegt, wer unter welchen Umständen wie viel Geld erhalten soll. Ineichen-Fleisch sagte, eine Arbeitsgruppe sei gerade daran, die Details auszuarbeiten. Eine entsprechende Verordnung soll bis Ende Jahr in die Vernehmlassung. Die Seco-Chefin rechnet damit, dass sie dann Anfang Februar in Kraft tritt. Die Kantone müssten die Regelung dann zwar noch umsetzen – da sie sich darauf vorbereiten können, gehe das dann aber schnell. (SDA/lha)

Der Bund informiert über die aktuelle Corona-Lage

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