FDP befragt Mitglieder zur eigenen Umwelt- und Klimapolitik
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Mehrseitiger Fragebogen:FDP befragt Mitglieder zur eigenen Klimapolitik

Klima-Umfrage
Die FDP weiss nicht, wer in Luzern zur Partei gehört

Die Befragung der FDP-Parteibasis kann in Luzern nicht an die Mitglieder gehen – denn in diesem Kanton gibt es eigentlich gar keine FDPler.
Publiziert: 01.04.2019 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 16:49 Uhr

An nahezu 120'000 Mitglieder hat die FDP letzte Woche die Aufforderung geschickt, an ihrer Klima-Umfrage teilzunehmen. Mit dieser Umfrage will die Parteileitung sich von ihrer Basis Rückendeckung holen, um die Bundeshausfraktion auf einen ökologischeren Kurs zu bringen.

Die Aufforderung ging aber nicht nur bei Parteimitgliedern ein. Der Luzerner SP-Kantonsrat und Kantonalpräsident David Roth (33) twitterte, die FDP habe seiner Mutter die Aufforderung zugeschickt. «Sie ist seit 40 Jahren bei der SP.» Der frühere Juso-Präsident fragt sich, wer da sonst noch fälschlicherweise in der FDP-Datenbank als Mitglied geführt wird.

Es gibt keine Luzerner FDP-Mitglieder

Tatsächlich hätten im Kanton Luzern Leute Post von der FDP erhalten, die keine Parteimitglieder sind. «Denn streng genommen haben wir in Luzern gar keine Mitglieder», sagt Samuel Lanz (36), Generalsekretär der FDP Schweiz. Die Luzerner Sektion kenne nur Sympathisanten. Es gibt also keine formellen Parteiein- und -austritte. «Darum fehlt dort ein genauer Überblick.»

SPler David Roth droht der FDP scherzhaft mit einer Verleumdungsklage, da sie seine Mutter zur Freisinnigen machen wollte.
Foto: Keystone
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Tatsächlich hat sich auch bei BLICK eine Leserin gemeldet, die sich nicht erklären kann, weshalb sie wie ein FDP-Mitglied behandelt wird – und ja, auch sie ist Luzernerin.

Von sich aus räumt Lanz aber ein, dass in Bern die Adressdatei nicht so sauber geführt worden sei, wie man das gerne hätte. «Ich schliesse deshalb nicht aus, dass vereinzelt auch Berner Post von uns erhalten, die sich nicht als Freisinnige sehen.»

Umfrage gut gestartet

Gemäss dem Aufforderungsschreiben der FDP startete die Online-Umfrage erst gestern. Bis am frühen Nachmittag hatten dennoch bereits 3000 Personen teilgenommen. «Der gute Start lässt uns auf eine rege Teilnahme hoffen», so Lanz.

Das FDP-Generalsekretariat musste aber feststellen, dass gerade einige ältere Parteimitglieder Mühe bekunden damit, die Umfrage online auszufüllen. «Auf Wunsch stellen wir diesen Mitgliedern ausnahmsweise den Fragebogen nun in Papierform zu», verspricht Lanz. (pt)

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