Grosse SRF-Bühne für Mass-voll-Chef
«Arena» lädt Nicolas Rimoldi ein – Berset schwänzt

In der Abstimmungssendung zum Covid-19-Gesetz steht der umstrittene Massnahmengegner ganz vorne. Zu einem Duell mit dem Gesundheitsminister wird es aber nicht kommen.
Publiziert: 13.05.2023 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2023 um 21:07 Uhr

Mit der Corona-Pandemie begann sein Aufstieg. Nicolas Rimoldi (28) wurde zu einem der prominentesten Massnahmen-Kritiker und gründete die Bewegung Mass-voll.

Mal im lila Shirt seiner Organisation, mal im Trychlerhemd und mit Jesus-Frisur rebelliert er gegen die staatlichen Covid-Massnahmen. Was dem selbst ernannten «Freiheitskämpfer» bisher in seiner Laufbahn verwehrt blieb, ist ein Auftritt in der Politsendung Nummer eins im Land, der «Arena» beim Gebührensender SRF.

Rimoldi fordert Gefängnis für den Bundesrat

Das ändert sich kommende Woche: Rimoldi darf in der Ausgabe zum Referendum gegen das Covid-19-Gesetz gegen die Vorlage weibeln. Aufgezeichnet wird die Runde bereits am Mittwoch, moderiert wird sie von Mario Grossniklaus (46), und die Frage stellt sich, ob er seinem umstrittenen Gast auch das gebotene Gegensteuer geben wird.

Nicolas Rimoldi am 30. März auf dem Weg zur Bundeskanzlei.
Foto: keystone-sda.ch
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Gründe für Rimoldis Einladung gibt es durchaus – er ist Co-Präsident des Referendumskomitees; auch bei Blick TV wird er mit einem Kontrahenten die Klinge kreuzen. Doch ist Rimoldi ein Enfant terrible, das sich als Teil einer Bürgerrechtsbewegung sieht, eine «faschistische Diktatur der Geimpften» wittert und Gefängnis für den Gesamtbundesrat fordert.

Berset hat abgesagt

Einer allerdings glänzt mit Abwesenheit: Gesundheitsminister Alain Berset (51) hat der «Arena» einen Korb gegeben. Das sei ein «Affront gegenüber der demokratischen Sitte», wettert Rimoldi, «offenbar sieht er ein, dass er keine Argumente hat».

Der Mass-voll-Chef wird flankiert von Roland Bühlmann, dem Präsidenten der «Freunde der Verfassung», und in der hinteren Reihe SVP-Nationalrat Lukas Reimann (40).

«Relevante Player» eingeladen

«Arena»-Redaktionsleiterin Franziska Egli sagt auf Anfrage: «Die ‹Arena› produziert zu jeder Abstimmungsvorlage eine Sendung und lädt dabei die jeweils relevanten Player auf beiden Seiten ein. Bei Referendumsvorlagen sind das entsprechend diejenigen, die das Referendum ergriffen haben.»

Abgesehen davon haben Rimoldi und der Bundespräsident auch Gemeinsamkeiten: Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg redet Rimoldi von «Kriegstreiberei» und Berset von «Kriegsrausch».

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