«Für senkrechte Schweizer»
Freiheitstrychler machen Werbung mit Maurer

Die Freiheitstrychler werben auf ihrer Webseite mit einem Bild von SVP-Bundesrat Ueli Maurer, um ihre Hemden zu verkaufen. Das Finanzdepartement prüft nun Massnahmen.
Publiziert: 18.09.2021 um 15:16 Uhr

SVP-Bundesrat Ueli Maurer (70) provoziert gerne. Kürzlich auch, als er sich an einer SVP-Veranstaltung mit einem Trychler-Hemd posierte. Eines jener Freiheitstrychler, die inzwischen an jeder Kundgebung gegen die Corona-Massnahmen mit ihren Glocken mitlaufen. Als am Donnerstag eine Demo in Bern eskalierte, bei der die Demonstranten aufs Bundeshaus zielten, waren prompt «Ueli! Ueli!»-Rufe zu hören.

Ueli Maurer im Shirt der Freiheitstrychler
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SVP-Bundesrat provoziert:Ueli Maurer im Shirt der Freiheitstrychler
Hier skandieren die Skeptiker Maurers Namen
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«Ueli, Ueli, Ueli»:Hier skandieren die Skeptiker Bundesrat Maurers Namen

Doch auch die Trychler selbst provozieren gerne. Und brauchen nun das umstrittene Bild des Bundesrates, um Werbung für den eigenen Shop zu machen. Auf ihrer Webseite prangt das Bild Ueli Maurers im umstrittenen Hemd. Daneben eine Sprechblase: Das Hemd für «senkrechte Schweizer» gebe es auch zu kaufen, verlinkt ist der Online-Shop.

Das Foto wurde laut Finanzdepartement, dem Maurer vorsteht, ohne Einverständnis aufgeschaltet. «Aus unserer Sicht ist die Verwendung unzulässig», so eine Sprecherin. Der Bund prüfe nun entsprechende Massnahmen.

Die Freiheitstrychler verkaufen mit einem Bild von Ueli Maurer ihre T-Shirts.
Foto: Zvg
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Maurer mit Trump verglichen

Nach der Eskalation am Donnerstag stand Maurers Trychler-Auftritt im Fokus der Kritik. «Da sieht man, wozu es führt, wenn Maurer den Trump spielt», kritisierte etwa Grünen-Präsident Balthasar Glättli (49) – in Bezug auf den Sturm aufs Kapitol der Vereinigten Staaten durch Anhänger des US-Präsidenten Anfang Jahr.

Auch der Berner Polizeidirektor Reto Nause (50) sprach nach der Demo am Donnerstag von einem verhinderten «möglichen Sturm aufs Bundeshaus». Die Trychler wiesen jegliche Verantwortung für die Eskalation von sich.

«Die rote Linie wurde überschritten»
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Nause zu Eskalation in Bern:«Die rote Linie wurde überschritten»

Maurer selbst gab sich unwissend und behauptete, er habe «nicht gewusst, wofür das Leibchen steht». (gbl)


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