«Dieser Protest-Stein war eine Nacht-und-Nebel-Aktion»
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Das Weinland wehrte sich:«Dieser Protest-Stein war eine Nacht-und-Nebel-Aktion»

Erleichterung im Nagra-Standort Zürcher Weinland
«Es war David gegen Goliath – unser Kampf hat sich gelohnt!»

Die Nagra hat sich für das Atom-Endlager Nördlich Lägern entschieden. Der Standort Zürcher Weinland ist Geschichte. Die Freude in Benken und Umgebung ist entsprechend gross.
Publiziert: 10.09.2022 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2022 um 08:04 Uhr
Patrik Berger

Jahrzehntelang herrschte eine grosse Ungewissheit. Jetzt ist klar: Das Atommüll-Endlager wird im Gebiet Nördlich Lägern in der Zürcher Gemeinde Stadel gebaut. Dies bestätigte am Samstag die Sprecherin des Bundesamtes für Energie (BFE) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Entsprechend gross ist die Freude in Benken im Zürcher Weinland, das eigentlich schon fast als Standortgemeinde gesetzt galt. Jürg Rasi (54) von der Interessengemeinschaft «kein Endlager im Weinland», erfährt von Blick vom Entscheid gegen den Standort Benken.

Hier soll der Atommüll entsorgt werden
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Endlager in Stadel ZH:Hier soll der Atommüll entsorgt werden

«Endlich haben wir wieder eine Perspektive!»

Er muss sich erst einmal fassen und tief durchatmen. «Ich bin erleichtert! Endlich haben wir wieder eine Perspektive», sagt er dann. «Der jahrelange Kampf hat sich gelohnt! Auch wenn wir viel Zeit und Geld investiert haben.» Rasi persönlich hat sich zehn Jahre mit dem Endlager beschäftigt. Mit Bundesrätin Doris Leuthard gesprochen. Sich mit der Nagra herumgeschlagen. Und die Bevölkerung informiert.

Jürg Rasi hat zehn Jahre Lang gegen das Endlager gekämpft.
Foto: STEFAN BOHRER
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Foto: KEYSTONE

Sogar einen meterhohen Hinkelstein hat er aus Protest aufgestellt. Kommt der jetzt weg? Rasi winkt ab. «Der Hinkelstein bleibt als Mahnmal stehen», sagt er und lacht. «Er wird uns immer an den Kampf David gegen Goliath erinnern, den wir nun gewonnen haben.» Für die Region habe sich der Einsatz aber gelohnt.

«Sowas will ich nicht vor meinem Haus»

Für Rasi war immer klar, dass das Projekt nicht funktionieren wird. «Sowas will ich nicht vor meinem Haus», sagt er. Lange war das Lager auf seinem Grund und Boden geplant. Später dann 200 Meter entfernt.

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