Corona-Taskforce des Bundes fordert
Für Impfausweise braucht es eine Strategie

Wie soll man künftig beweisen, dass der Corona-Test vor kurzem negativ ausgefallen ist, oder dass man schon geimpft ist? Die Taskforce des Bundes fordert dazu eine Strategie.
Publiziert: 20.02.2021 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2021 um 12:15 Uhr

Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes empfiehlt der Landesregierung eine nationale Strategie für Ausweise zu Corona-Impfungen und -Testergebnissen. Die gesundheitlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Folgen solcher Zertifikate seien derzeit nicht klar.

Die Taskforce rechnet in ihrem am Samstag auf Twitter veröffentlichten Policy Brief damit, dass Ausweise zu kürzlich durchgeführten negativen RT-PCR-Tests, neutralisierenden Antikörpern und Impfungen bald eine wichtige Rolle spielen werden. Sie könnten helfen, das wirtschaftliche und soziale Leben rasch wieder in Gang zu bringen und gleichzeitig die Risiken der Coronavirus-Übertragung in Schach zu halten.

Wann braucht es den Beweis?

In der Reise-, der Veranstaltungs- und in der Sportbranche wurden bereits Rufe nach der Einführung solcher Zertifikate laut. Nach Ansicht der wissenschaftlichen Experten fehlt allerdings eine Strategie, für die legitime Verwendung von Zertifikaten für nicht-medizinische Zwecke. Solche Zertifikate müssten vertrauenswürdig sein und ihre Verwendung müsse klar reguliert werden, hiess es in der Stellungnahme.

Braucht es künftig ein Zertifikat, um zu beweisen, dass man schon geimpft ist?
Foto: DUKAS
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Die Situation in der Schweiz sei einerseits durch eine unvollständige gesetzliche Grundlage und andererseits durch einen pragmatischen Umgang mit der Selbstdokumentation in digitaler Form gekennzeichnet. Das führe insgesamt zu einem Vakuum in Bezug auf technische Anforderungen, Geltungsbereiche und soziale Akzeptanz.

Digitale Version wirft Fragen auf

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) soll nach Ansicht der Taskforce prüfen, ob Impfzertifikate auf nationaler Ebene notwendig sind. Die Experten fordern bei einer allfälligen Einführung einen klaren Geltungsbereich und eine festgelegte Dauer. So müsse zwischen Impfzertifikat und einfachem Impfausweis sowie zwischen Immunität und vorläufigem serologischem Befund unterschieden werden.

Eine digitale Form der Zertifizierung müsse technische und rechtliche Anforderungen erfüllen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und auf Fragen des grenzüberschreitenden Datenverkehrs, schrieb die Taskforce. Würden private Dritte für die Verwaltung digitaler Zertifikate beigezogen, sei dies transparent offenzulegen. (SDA)

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