Das sind die Weihnachtskarten unserer Bundesräte
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Solidarität und Hoffnung:Das sind die Weihnachtskarten unserer Bundesräte

Corona-Solidarität, Hoffnung und ein wilder Garten
Das sind die Weihnachtskarten unserer Bundesräte

Das Corona-Jahr prägt auch die Weihnachtskarten einiger Bundesrätinnen und Bundesräte. Gemeinsam haben sie einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.
Publiziert: 16.12.2020 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 12:43 Uhr
Ruedi Studer

Geht es nach SP-Gesundheitsminister Alain Berset (48), können seine Bundesrats-Gspänli die Weihnachtsferien vergessen! Sollte die Landesregierung nicht schon am Freitag neue Corona-Massnahmen beschliessen, will Berset seine Regierungskollegen spätestens am 28. Dezember zu einer neuen Lagebeurteilung aufbieten.

Die Corona-Krise prägt aber nicht nur die Politik und die Festtage, sondern sogar die Weihnachtskarten – zumindest jene der Bunderätinnen und Bundesräte.

Berset setzt auf Wir-Gefühl

Allen voran Krisenmanager Berset. Dieses Jahr hat er sich von der Solidaritätskampagne des Bundesamts für Gesundheit inspirieren lassen. Auf seiner Karte prangt das viersprachige «Wir»-Logo aus der Zeit des Lockdowns im Frühjahr, welches damals vielerorts genutzt wurde. Nicht nur auf 40'000 Balkonfahnen, sondern auch auf Plakaten oder Migros-Säcken prangte das Logo.

Das «Wir»-Gefühl im Fokus.
Foto: Zvg
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Und jetzt auf Bersets Festtagskarte. Speziell dabei: Der Freiburger hat das «Wir» in den vier Landessprachen selbst geschrieben. Und auf der Rückseite wird er fast schon philosophisch: «Das vergangene Jahr hat uns eingeladen, unsere Verantwortung, unsere Solidarität und die Bedeutung unserer Gesellschaft zu messen. Und jetzt, schauen wir auf 2021!» Ob er uns damit den nächsten Lockdown ankündigt?

Cassis' historische Rückholaktion

Auch FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (59) bleibt das Corona-Jahr bestimmt noch lange in Erinnerung. So hatte er die grösste Repatriierungs-Aktion zu verantworten, welche die Schweiz je gesehen hat. In Dutzenden Sonderflügen holte das Aussendepartement Tausende Schweizer aus allen Teilen der Welt zurück.

Für seine Karte hat Cassis denn auch zwei Momentaufnahmen der internationalen Luftfahrt ausgewählt: Die Flugbewegungen vor der Pandemie am 7. März und während der ersten Rückholphase am 7. April. «Das EDA-Aussennetz und die Zentrale haben allen Widrigkeiten zum Trotz dafür gesorgt, dass die Schweiz ihre internationalen Beziehungen aufrechterhalten konnte», schreibt eine EDA-Sprecherin dazu. Cassis habe dem Bild deshalb eine optimistische und vorwärtsschauende Aussage beigefügt: «Unabhängig von der Art, wir finden immer Wege, in Verbindung zu bleiben.»

Sommarugas Garten der Hoffnung

Weit in eine freudige Zukunft blickt auch SP-Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60). «Die 8-jährige Isalis hat der Bundespräsidentin geschrieben, was sie im Jahr 2051 tun möchte: s'occuper des jardins», erklärt eine Sprecherin. Das Kind will sich also um seinen Garten kümmern.

«Dieser hoffnungsvolle Blick in die Zukunft hat Simonetta Sommaruga so gefreut, dass sie den Satz auf die Karte geschrieben und auf der Vorderseite das Bild eines wilden Gartens abgedruckt hat.» Weit weg von der düsteren Corona-Gegenwart.

Amherd mit Höhenkurven-Stern

CVP-Verteidigungsministerin Viola Amherd (58) würdigt mit ihrem Sujet das Bundesamt für Landestopografie Swisstopo. Dieses habe sich mit zahlreichen digitalen Produkten und Dienstleistungen als sehr innovatives und fortschrittliches Bundesamt ausgezeichnet. «Die Höhenkurven bilden einen Stern, der zur Weihnachtszeit passt», schreibt ein VBS-Sprecher dazu.

Und: «Mit der Farbe Grün wird signalisiert, dass Ökologie im VBS eine grosse Rolle spielt.» Die Karte und das Kuvert bestehen denn auch aus umweltfreundlichem Papier und wurden mit umweltfreundlicher Energie hergestellt.

Gezeichnet wurde die Karte übrigens wie schon vor einem Jahr von Amherds Nichte und Gottenkind Lia Amherd (35). Zudem ziert die Karte ein zum Corona-Jahr passender Spruch des Dalai Lama: «Schwierige Zeiten lassen Entschlossenheit und innere Stärke entwickeln.»

Blick auf die Bergwelt

SVP-Wirtschaftsminister Guy Parmelin (61) wiederum hat die Lernenden der Media-Designer-Klasse der Berufsfachschule für Gestaltung in Freiburg für seine Karte engagiert. «Bundesrat Guy Parmelin hat dieses Sujet aus sehr vielen guten Beiträgen der Lernenden ausgewählt, weil es ihm am besten gefallen hat», schreibt das Wirtschaftsdepartement dazu.

Auf Bewährtes setzt FDP-Justizministerin Karin Keller-Sutter (56). Sie hat sich «für einen modernen Blick auf den Säntis entschieden – eine der Schönheiten der Schweiz», erklärt ihr Departement. Ein Bild in Acryl des in der Ostschweiz verankerten Künstlers Arthur Wyss.

Und auch SVP-Finanzminister Ueli Maurer (70) wählte die Bergwelt als Sujet. Sein Departement schreibt dazu: «Das Foto zeigt den Blick vom Stockhorn Richtung Westen und versinnbildlicht den Start ins neue Jahr mit Weitsicht und neuen Perspektiven.» Auf dass der Corona-Schuldenberg bald wieder verschwinden möge.

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