Boni, Branchen, Berufe – der Bund präsentiert die neusten Lohnzahlen
So viel verdient die Schweiz

Eine Erhebung des Bundes zeigt, was bei den Arbeitnehmenden jeden Monat auf dem Lohnkonto landet. Trotz Fachkräftemangel sind die Löhne nur wenig gestiegen in den letzten Jahren.
Publiziert: 19.03.2024 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 11:27 Uhr
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Der Lohn der Arbeitskollegen und Freunde gilt in der Schweiz als Tabuthema. Das Bundesamt für Statistik legt nun aber Zahlen dazu offen: In einem neuen Bericht nimmt es die Saläre der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz unter die Lupe. Blick liefert die Erkenntnisse der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung 2022, die am Dienstag publiziert wurde.

So viel landet auf dem Konto

2022 betrug der Medianlohn einer oder eines Angestellten für eine 100-Prozent-Stelle 6788 Franken brutto pro Monat (gerechnet in zwölf Monatslöhnen). Die Hälfte der Bevölkerung verdiente also mehr, die andere Hälfte weniger.

Damit steigen die Löhne trotz Teuerung nur sanft: Im Jahr 2020 betrug der Medianlohn noch 123 Franken weniger. 

Der Medianlohn in der Schweiz beträgt 6788 Franken.
Foto: Shutterstock
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Die Schweizer Monatslöhne variieren 2022 zwischen den Regionen. Besonders viel verdienten die oberen Kader in der Region Zürich (11'758 Franken) und in der Genferseeregion (11'111 Franken). Im Tessin wurden Stellen im oberen Kader mit 8755 Franken vergütet. 

Diese Branchen sahnen ab

Am besten verdienten Menschen in der Informationstechnologie (9412 Franken), der Pharmaindustrie (10'296 Franken), bei Banken (10'491 Franken) oder in der Tabakindustrie (13'299 Franken).

Am wenigsten erhielten Angestellte im Verkauf (5095 Franken), im Gastgewerbe (4601 Franken) oder in der Hotellerie (4572 Franken). 

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Frauen verdienen weniger

Frauen erhalten im Schnitt noch immer weniger Lohn als Männer, doch der Unterschied ist nicht mehr so gross wie auch schon. Das Lohngefälle (Median) zwischen Frauen und Männern lag 2022 bei 9,5 Prozent. 2020 lag es noch bei 10,8 Prozent, im Jahr 2018 bei 11,5 Prozent. Die Unterschiede lassen sich teilweise durch unterschiedliche Jobprofile und den Wirtschaftszweig erklären.

Je höher die Hierarchiestufe der Stelle, desto grösser fiel der geschlechterspezifische Lohnunterschied aus. So erhielten 2022 Frauen in Stellen mit hohem Verantwortungsniveau gemäss Bundesamt für Statistik, 9565 Franken pro Monat, während Männer auf derselben Stufe 11'212 Franken erhielten. 

Weiter arbeiten Frauen noch immer öfter in schlechter bezahlten Jobs: Bei Stellen mit einem monatlichen Bruttolohn von weniger als 4500 Franken lag der Frauenanteil bei 62,1 Prozent. Im Gegensatz dazu waren drei Viertel der Arbeitsstellen mit einem monatlichen Bruttolohn von über 16'000 Franken von Männern besetzt. 

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Es brauche drum bei den sogenannten «Frauenberufen» besondere Anstrengungen bei der Aufwertung dieser Berufe – beispielsweise über Gesamtarbeitsverträge mit guten Mindestlöhnen in Kitas und Langzeitpflege, teilt der Gewerkschaftsbund in einer Medienmitteilung mit. 

Boni flossen 2022

2022 erhielt jeder Dritte oder jede Dritte der Arbeitnehmenden einen Bonus. Der Wert der ausbezahlten Jahresboni stieg im Durchschnitt auf 11'670 Franken.

Die Höhe der Boni variierte je nach Wirtschaftszweig und Verantwortung im Unternehmen deutlich. Dem oberen Kader wurden in der öffentlichen Verwaltung durchschnittlich 4792 Franken, im Detailhandel 22'111 Franken, in der Maschinenindustrie 47'097 Franken, bei den Banken 146'100 Franken und in der Tabakindustrie 293'830 Franken ausbezahlt.

Die Schweizerische Lohnstrukturerhebung wird seit 1994 alle zwei Jahre im Oktober bei privaten und öffentlichen Unternehmen sowie Verwaltungen durchgeführt.

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